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== Aktionen == | == Aktionen == | ||
Nach den Erfahrungen an der Front des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieges]] und den Berichten von Freunden über Massenmorde in Polen und Russland | Nach den Erfahrungen an der Front des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieges]] und den Berichten von Freunden über Massenmorde in Polen und Russland genügten ihnen Lesen und Diskutieren allein nicht mehr. Im Juni 1942 handelten Alexander Schmorell und Hans Scholl. Die ersten vier Flugblätter wurden von Ende Juni bis Mitte Juli [[1942]] verfasst und anonym mit der Post an Intellektuelle im Raum München verschickt. Im Winter dieses Jahres wurde die Gruppe durch Sophie Scholl und Willi Graf erweitert. | ||
Ende Juli 1942 | Ende Juli 1942 musste die Gruppe während der Semesterferien zum Kriegseinsatz an die Ostfront. Im Spätherbst kehrten die Studenten von der russischen Front zurück und nahmen ihre Widerstandstätigkeit wieder auf. Das fünfte Flugblatt "Aufruf an alle Deutsche!" (mit einer geschätzten Auflage zwischen 6000 und 9000) wurde in Kurierfahrten in mehreren süddeutschen und auch in einigen österreichischen Städten verteilt. | ||
Ende Januar 1943 ist die Schlacht um Stalingrad verloren. Etwa 230.000 Soldaten waren allein auf deutscher Seite gefallen; über 1.000.000 Menschen starben auf russischer Seite. Stalingrad | Ende Januar 1943 ist die Schlacht um Stalingrad verloren. Etwa 230.000 Soldaten waren allein auf deutscher Seite gefallen; über 1.000.000 Menschen starben auf russischer Seite. Stalingrad wurde der Auftakt zum verstärkten Widerstand in den besetzten europäischen Ländern. Die deutsche Bevölkerung war durch diese erste große Niederlage verunsichert. Für die Teilnehmer der Weißen Rose wurde dies der Anstoß zu ihrem sechsten Flugblatt "Kommilitoninnen! Kommilitonen!" | ||
In anderen Städten | In anderen Städten arbeiteten Freunde in kleinen Gruppen, verteilten Flugblätter und hielten Kontakt. "Nieder mit Hitler" und "Freiheit" stand am 3., 8. und 15. Februar an den Mauern der Universität und anderer Gebäude in München. Alexander Schmorell, Hans Scholl und Willi Graf hatten die Parolen nachts mit Teerfarbe angeschrieben. | ||
== Verhaftung und Verurteilung == | == Verhaftung und Verurteilung == | ||
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==Ermordung 1943 == | ==Ermordung 1943 == | ||
Sie wurden von {{WL2|de:Roland Freisler|Roland Freisler}} am Volksgerichtshof zum Tode durch das Fallbeil im [[Justizpalast]] München verurteilt. Das Verfahren dieses Sondergerichts der NSDAP war ein übler Schauprozess. Das Urteil wurde am 22. Februar an den Geschwistern Scholl und Christoph Probst vollstreckt. Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichthof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli [[1943]] im [[Justizvollzugsanstalt Stadelheim|Gefängnis München-Stadelheim]] enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das so genannte Fallbeil. Vorher hatte die Gestapo über Monate hinweg versucht, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen. Als einziger der 14 Angeklagten | Sie wurden von {{WL2|de:Roland Freisler|Roland Freisler}} am Volksgerichtshof zum Tode durch das Fallbeil im [[Justizpalast]] München verurteilt. Das Verfahren dieses Sondergerichts der NSDAP war ein übler Schauprozess. Das Urteil wurde am 22. Februar an den Geschwistern Scholl und Christoph Probst vollstreckt. Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichthof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli [[1943]] im [[Justizvollzugsanstalt Stadelheim|Gefängnis München-Stadelheim]] enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das so genannte Fallbeil. Vorher hatte die Gestapo über Monate hinweg versucht, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen. Als einziger der 14 Angeklagten wurde der Student [[Falk Harnack]] freigesprochen. | ||
== Heute == | == Heute == | ||
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In der in den [[1960er]] Jahren errichteten ''[[Studentenstadt Freimann]]'' wurden mehrere Straßen nach Mitgliedern der ''Weißen Rose'' benannt. | In der in den [[1960er]] Jahren errichteten ''[[Studentenstadt Freimann]]'' wurden mehrere Straßen nach Mitgliedern der ''Weißen Rose'' benannt. | ||
Zusätzlich dazu streben die Fachschaften und der | Zusätzlich dazu streben die Fachschaften und der AStA der Ludwigs-Maximilians-Universität bisher vergeblich eine Umbenennung in "Geschwister-Scholl-Universität" an. | ||
===Weiße Rose Stiftung=== | ===Weiße Rose Stiftung=== |
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