Theodor Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Elisabethschule (1900) wie auch das Luisen-Gymnasi- um (1901) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und die Grundschule in der Nordschwabinger Haimhauser Straße (1897) gestaltete er als moderat- repräsentative Bauten. Seine Vorliebe für Kratzputzmotive an der Fassade kam hier zum Einsatz, nicht überbordend ornamental, aber doch als Schmuck zur Hervorhebung der Bedeutung des Gebäudes und ganz sicher nicht so sachlich-nüchtern, wie eine Generation später einige seiner Schüler (auch) öffentliche Bauten auffassten.
Die Elisabethschule (1900) wie auch das Luisen-Gymnasi- um (1901) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und die Grundschule in der Nordschwabinger Haimhauser Straße (1897) gestaltete er als moderat- repräsentative Bauten. Seine Vorliebe für Kratzputzmotive an der Fassade kam hier zum Einsatz, nicht überbordend ornamental, aber doch als Schmuck zur Hervorhebung der Bedeutung des Gebäudes und ganz sicher nicht so sachlich-nüchtern, wie eine Generation später einige seiner Schüler (auch) öffentliche Bauten auffassten.


Bei aller Bestimmtheit, mit der Theo- dor Fischer seine Gestaltungsgrundsätze kund tat und umsetzte, trat er aber nie als Dogmatiker auf. Im Gegenteil: Liest man seine Vorträge, wird häufig ein Abwägen deutlich; Fischer betonte selbst, seinen Studenten kein straffes Regelwerk aufzwingen zu wollen. Pri- vaten Bauherren räumte er große Frei- heiten ein; sie sollten innerhalb ihrer Grundstücksgrenzen unternehmen dür- fen, was sie wollten, solange nicht der nachbarliche oder der allgemeine Ge- schmack beleidigt würden.
Manchen galt Theodor Fischer als schwer zugänglicher Mensch, der nur das Notwendigste sagte. So jedenfalls beschrieb ihn Fritz Schumacher 1947, nennt aber auch sein „gütiges Wesen“ hinter der Strenge. Le Corbusier zeigte sich begeistert über die fruchtbaren Ge- spräche, nachdem ihn ein Besuch der Ulmer Garnisonskirche (1910, heute Pauluskirche) – mit der Fischer den Eisenbeton im Kirchenbau einführte – dazu bewogen hatte, bei ihm im Büro nach einer möglichen Mitarbeit zu fra- gen.




„Keine Disney-Architektur“


 
Welchen Stellenwert und welche Aktua- lität Theodor Fischers Theorie und Pra- xis für die heutige Planergeneration hat, war (unter anderem) Thema einer Podiumsdiskussion am 11. Juni im Haus der Architektur München, die der Enkel von Fischers Büroleiter, der Münchner Galerist Christian Pixis moderierte. Die Gäste – der Herausgeber der Neuauflage von „1-6. Vorträge über die Stadtbaukunst“ und Architekt Matthias Castorph, Münchens Stadtbaudirektorin [[Elisabeth Merk]], die Stadtplanerin und Nach-Nachfolgerin auf Fischers Lehrstuhl [[Sophie Wolfrum]] und der Wiederentdecker Fischers und Direktor des Architekturmuseums der TU München [[Winfried Nerdinger]] – waren sich einig: „Wie die Stadt, hätte sich auch Fischer weiterentwickelt“ und die heutigen, teils ähnlichen Herausforde
war (unter anderem) Thema einer Podi- umsdiskussion am 11. Juni im Haus der Architektur München, die der En- kel von Fischers Büroleiter, der Münch- ner Galerist Christian Pixis moderierte. Die Gäste – der Herausgeber der Neu-
auflage von „1-6. Vorträge über die Stadtbaukunst“ und Architekt Matthias Castorph, Münchens Stadtbaudirekto- rin Elisabeth Merk, die Stadtplanerin und Nach-Nachfolgerin auf Fischers Lehrstuhl Sophie Wolfrum und der
Wiederentdecker Fischers und Direktor des Architekturmuseums der TU Mün- chen Winfried Nerdinger – waren sich einig: „Wie die Stadt, hätte sich auch Fischer weiterentwickelt“ und die heu- tigen, teils ähnlichen Herausforde-




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