Ernst Krenek: Unterschied zwischen den Versionen

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Vom Komponisten '''Ernst Krenek''' wird 2019 „Karl V.“ als fesselnde Oper im [[Münchner Nationaltheater]] vom katalanischen Regiekollektiv „La Fura dels Baus“ inszeniert.
Vom Komponisten '''Ernst Krenek''' wird 2019 „Karl V.“ als fesselnde Oper im [[Münchner Nationaltheater]] vom katalanischen Regiekollektiv „La Fura dels Baus“ inszeniert.
Nein, eine gefällige Oper ist Kreneks „Karl V.“ keinesfalls. Sie ist die erste Oper in Zwölftontechnik. Kaiser Karls (fiktiven) traumatische Erinnerungen und all die Machenschaften seiner Widersacher werden in herrlich verstörenden Klänge wiedergegeben.
Ungemein effektvoll und spektakulär ist auch die Inszenierung des katalanischen Regiekollektivs „La Fura dels Baus“ unter der Leitung von Carlus Padrissa: Hinreißend choreografierte Szenen mit dem zur amorphen Volksmasse verschmolzenen Menschenknäuel, das vom Schnürboden herabschwebt und sich langsam auflöst, um im Wasser des Bühnenbodens zu landen, in dem die Flammen der Inquisition bedrohlich züngeln.
Dazu apokalyptische Endzeitvisionen als Bühnenbild hinter den unaufhörlich wie von Geisterhand sich drehenden Spiegeln, die all die realen Angstträume des Kaisers gespenstisch vervielfachen.
Karls Anhänger werben im Parkett für Luthers Thesen und klettern durch die Zuschauerreihen, um für des Kaisers und den heutigen Weltfrieden zu werben. Spektakuläre Regieeinfälle und eine opulente Bilderflut, die der Dirigent Erik Nielsen, Leiter des Sinfonieorchesters in Bilbao, ungemein packend begleitet.
Wunderschön filigran ließ Krenek die zarten Partien strömen wie mit dominanten Kompositionselemente der Zwölfton-Partitur Karls Psyche und die seiner Widersacher eingefangen.

Version vom 13. Februar 2019, 11:18 Uhr

Vom Komponisten Ernst Krenek wird 2019 „Karl V.“ als fesselnde Oper im Münchner Nationaltheater vom katalanischen Regiekollektiv „La Fura dels Baus“ inszeniert.

Nein, eine gefällige Oper ist Kreneks „Karl V.“ keinesfalls. Sie ist die erste Oper in Zwölftontechnik. Kaiser Karls (fiktiven) traumatische Erinnerungen und all die Machenschaften seiner Widersacher werden in herrlich verstörenden Klänge wiedergegeben.

Ungemein effektvoll und spektakulär ist auch die Inszenierung des katalanischen Regiekollektivs „La Fura dels Baus“ unter der Leitung von Carlus Padrissa: Hinreißend choreografierte Szenen mit dem zur amorphen Volksmasse verschmolzenen Menschenknäuel, das vom Schnürboden herabschwebt und sich langsam auflöst, um im Wasser des Bühnenbodens zu landen, in dem die Flammen der Inquisition bedrohlich züngeln.

Dazu apokalyptische Endzeitvisionen als Bühnenbild hinter den unaufhörlich wie von Geisterhand sich drehenden Spiegeln, die all die realen Angstträume des Kaisers gespenstisch vervielfachen.

Karls Anhänger werben im Parkett für Luthers Thesen und klettern durch die Zuschauerreihen, um für des Kaisers und den heutigen Weltfrieden zu werben. Spektakuläre Regieeinfälle und eine opulente Bilderflut, die der Dirigent Erik Nielsen, Leiter des Sinfonieorchesters in Bilbao, ungemein packend begleitet.

Wunderschön filigran ließ Krenek die zarten Partien strömen wie mit dominanten Kompositionselemente der Zwölfton-Partitur Karls Psyche und die seiner Widersacher eingefangen.