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An Geschäfts-, Wohn- und Erholungsgebäuden seien hervorgehoben die Warenhäuser von Tietz und »zum Oberpollinger« (von Heilmann und Littmann), Bernheimers Kaufhaus (von Thiersch und Dülfer), das Geschäftshaus der »Münchner Neuesten Nachrichten« (von Heilmann und Littmann), die Gebäude der Deutschen und Bayrischen Bank am Maximiliansplatz (von A. Schmidt), Galerie Heinemann, ebendaselbst, und Aachen-Münchener Feuerversicherungsgebäude (von Em. Seidl), Pfälzische Bank in der Neuhauser Straße (von Drollinger); ferner der Kaimsaal (von Dülfer), Löwenbräukeller (von Fr. Thiersch), Augustiner-Restaurant, Neuhauser Straße (von Em. Seidl), und das neue Hofbräuhaus (von Heilmann und Littmann, Tafel II, Fig. 5; vgl. »Das königliche Hofbräuhaus am Platzl«, 1897; Schäfer, »Das königliche Hofbräuhaus in M.«, 1905). | An Geschäfts-, Wohn- und Erholungsgebäuden seien hervorgehoben die Warenhäuser von Tietz und »zum Oberpollinger« (von Heilmann und Littmann), Bernheimers Kaufhaus (von Thiersch und Dülfer), das Geschäftshaus der »Münchner Neuesten Nachrichten« (von Heilmann und Littmann), die Gebäude der Deutschen und Bayrischen Bank am Maximiliansplatz (von A. Schmidt), Galerie Heinemann, ebendaselbst, und Aachen-Münchener Feuerversicherungsgebäude (von Em. Seidl), Pfälzische Bank in der Neuhauser Straße (von Drollinger); ferner der Kaimsaal (von Dülfer), Löwenbräukeller (von Fr. Thiersch), Augustiner-Restaurant, Neuhauser Straße (von Em. Seidl), und das neue Hofbräuhaus (von Heilmann und Littmann, Tafel II, Fig. 5; vgl. »Das königliche Hofbräuhaus am Platzl«, 1897; Schäfer, »Das königliche Hofbräuhaus in M.«, 1905). | ||
An Wohnhäusern, in allen Stadtteilen zerstreut, verdienen besondere Beachtung verschiedene Villen am Bavariaring von Gabr. und Em. Seidl, Wohnhäuser von Ostenrieder am Marienplatz, Maffeistraße, Tal und Platzl, Heilmann und Littmanns Wohnhäusergruppe an den Ufern der Isar, desgleichen eine von Romeis an der Richard Wagner-Straße, Dülfers moderne Wohngebäude an der Friedrich-, Franz Joseph-, Leopold- und Liebigstraße sowie die Korps häuser der Isaria, Palatia und Rhenopalatia von Drollinger und Grässel. (Näheres in dem Werke »Münchener Bürgerliche Baukunst der Gegenwart«; s. auch vorhergehende Abschnitte.) | An Wohnhäusern, in allen Stadtteilen zerstreut, verdienen besondere Beachtung verschiedene Villen am Bavariaring von Gabr. und Em. Seidl, Wohnhäuser von Ostenrieder am Marienplatz, Maffeistraße, Tal und Platzl, Heilmann und Littmanns Wohnhäusergruppe an den Ufern der Isar, desgleichen eine von Romeis an der Richard Wagner-Straße, Dülfers moderne Wohngebäude an der Friedrich-, Franz Joseph-, Leopold- und Liebigstraße sowie die Korps häuser der Isaria, Palatia und Rhenopalatia von Drollinger und Grässel. (Näheres in dem Werke »Münchener Bürgerliche Baukunst der Gegenwart«; s. auch vorhergehende Abschnitte.) | ||
[Öffentliche Anlagen.] An öffentlichen Anlagen sind zu nennen: der Hofgarten mit reizenden gärtnerischen Anlagen und Brunnentempel, der im W. und N. von den Arkaden umschlossen ist, im S. begrenzt ihn der Festsaalbau der Residenz, im O. der Kolossalbau des neuen Armeemuseums; der Englische Garten, ein 6 km langer, 2 km breiter, durch viele Vergnügungsplätze belebter prachtvoller Park mit künstlich angelegtem See, Wasserfällen etc.; der Botanische Garten mit Palmenhaus; die Gasteig- und Bogenhauser Anlagen am rechten Isarufer zu beiden Seiten des Maximilianeums, die köstliche Ausblicke auf die Stadt bieten; die südwärts gelegenen Isarauen; der Bavariapark im Hintergrund der Bavaria (s. oben). Am Fuß einer Anhöhe im SW. der Stadt breitet sich die Theresienwiese aus, auf der das altbekannte Oktoberfest (Tierschau, landwirtschaftliche Ausstellung, Pferderennen und verschiedene Volksbelustigungen) abgehalten wird. Im W. der Stadt liegt bei dem Lustschloß Nymphenburg ein herrlicher, allgemein zugänglicher Schloßpark mit Seen, kleinen Burgen, einer Kapelle etc. | [Öffentliche Anlagen.] An öffentlichen Anlagen sind zu nennen: der Hofgarten mit reizenden gärtnerischen Anlagen und Brunnentempel, der im W. und N. von den Arkaden umschlossen ist, im S. begrenzt ihn der Festsaalbau der Residenz, im O. der Kolossalbau des neuen Armeemuseums; der Englische Garten, ein 6 km langer, 2 km breiter, durch viele Vergnügungsplätze belebter prachtvoller Park mit künstlich angelegtem See, Wasserfällen etc.; der Botanische Garten mit Palmenhaus; die Gasteig- und Bogenhauser Anlagen am rechten Isarufer zu beiden Seiten des Maximilianeums, die köstliche Ausblicke auf die Stadt bieten; die südwärts gelegenen Isarauen; der Bavariapark im Hintergrund der Bavaria (s. oben). Am Fuß einer Anhöhe im SW. der Stadt breitet sich die Theresienwiese aus, auf der das altbekannte Oktoberfest (Tierschau, landwirtschaftliche Ausstellung, Pferderennen und verschiedene Volksbelustigungen) abgehalten wird. Im W. der Stadt liegt bei dem Lustschloß Nymphenburg ein herrlicher, allgemein zugänglicher Schloßpark mit Seen, kleinen Burgen, einer Kapelle etc. | ||
Auch die Münchener Friedhöfe (s. oben) gleichen blumenreichen Gartenanlagen, veredelt durch herrliche Kunstwerke in Arkadengemälden, Standbildern und Gedenktafeln. In den neu entstehenden Stadtteilen müssen vorschriftsmäßig 5/100 des gesamten Terrains für Anlagen abgetreten werden, so daß für die Zukunft Licht und Luft in reichem Maß erhalten werden. Im S. der Stadt ist ein neuer Waldfriedhof im Entstehen begriffen. | Auch die [[Friedhof|Münchener Friedhöfe]] (s. oben) gleichen blumenreichen Gartenanlagen, veredelt durch herrliche Kunstwerke in Arkadengemälden, Standbildern und Gedenktafeln. In den neu entstehenden Stadtteilen müssen vorschriftsmäßig 5/100 des gesamten Terrains für Anlagen abgetreten werden, so daß für die Zukunft Licht und Luft in reichem Maß erhalten werden. Im S. der Stadt ist ein neuer Waldfriedhof im Entstehen begriffen. | ||
[Bevölkerung.] Die Zahl der Bewohner Münchens betrug 1900 (einschließlich der neu einverleibten Orte) 499,932 und ist bis 1905 auf 539,067 gestiegen. Die Bevölkerung besteht zu 84 Proz. aus Katholiken, 14 Proz. Protestanten, 2 Proz. Israeliten. Auf 1000 der mittlern Bevölkerung entfielen 1904: 9,3 Eheschließungen, 32 Geburten (darunter 8,5 uneheliche, verhältnismäßig am meisten unter allen Großstädten, und 1,2 Totgeburten), 20,5 Sterbefälle, wovon 7,3 auf die Kinder unter einem Jahr entfielen. Wie in andern rasch gewachsenen Großstädten, machen die Eingewanderten einen großen Teil der Bevölkerung aus. Insoweit sich noch typische Figuren des echten Müncheners finden, zeigt dieser sich bieder, trocknen Humors, genußfreudig, aber bei schwerer Arbeit ausdauernd und kräftig, sehr kunst sinnig und auf seine Stadt und ihre Schönheiten stolz, wenn auch mit mancher großstädtischen Neuerung nicht immer sofort einverstanden. Im Hofbräuhaus, woman sich selbst bedient, statt des Tisches mit einem Faß begnügt, um Stand und Würden des Nachbars unbekümmert, mit diesem rasch ein gemütliches Gespräch anknüpft, oder in den zahlreichen Bierkellern (schattigen Gärten und Höfen bei den größern Brauereien im Ost- und Westende der Vorstädte) spielen sich köstliche Volksbilder ab. | [Bevölkerung.] Die Zahl der Bewohner Münchens betrug 1900 (einschließlich der neu einverleibten Orte) 499,932 und ist bis 1905 auf 539,067 gestiegen. Die Bevölkerung besteht zu 84 Proz. aus Katholiken, 14 Proz. Protestanten, 2 Proz. Israeliten. Auf 1000 der mittlern Bevölkerung entfielen 1904: 9,3 Eheschließungen, 32 Geburten (darunter 8,5 uneheliche, verhältnismäßig am meisten unter allen Großstädten, und 1,2 Totgeburten), 20,5 Sterbefälle, wovon 7,3 auf die Kinder unter einem Jahr entfielen. Wie in andern rasch gewachsenen Großstädten, machen die Eingewanderten einen großen Teil der Bevölkerung aus. Insoweit sich noch typische Figuren des echten Müncheners finden, zeigt dieser sich bieder, trocknen Humors, genußfreudig, aber bei schwerer Arbeit ausdauernd und kräftig, sehr kunst sinnig und auf seine Stadt und ihre Schönheiten stolz, wenn auch mit mancher großstädtischen Neuerung nicht immer sofort einverstanden. Im Hofbräuhaus, woman sich selbst bedient, statt des Tisches mit einem Faß begnügt, um Stand und Würden des Nachbars unbekümmert, mit diesem rasch ein gemütliches Gespräch anknüpft, oder in den zahlreichen Bierkellern (schattigen Gärten und Höfen bei den größern Brauereien im Ost- und Westende der Vorstädte) spielen sich köstliche Volksbilder ab. | ||
[Industrie und Handel.] Das Gewerbe (1895 wurden mehr als 40,000 Gewerbebetriebe gezählt) ist in manchen Zweigen vorzüglich vertreten, so vor[248] allem auf dem Gebiet der Kunstgewerbeindustrie, wo der Einfluß der künstlerischen Schöpfungen König Ludwigs I. und des 1851 gegründeten Kunstgewerbevereins sowie der Prachtliebe König Ludwigs II. und der verständnisvollen, tatkräftigen Unterstützung des Prinz-Regenten Luitpold unverkennbar von wohltätigen Folgen ist. Eine große Reihe von Künstlern und Firmen, die auch im Auslande Ruf besitzen, haben sich speziell der künstlerischen Durchdringung von Industrie und Handwerk gewidmet. Die Erzgießerei und Glasmalerei stehen auf hoher Stufe. Hierher gehören auch sehr viele Anstalten für Gold-, Silber- und Juwelenschmuckarbeiten, für optische, physikalische, mathematische, chirurgische und musikalische Instrumente, für Bronze- und Zinkguß, für Leder-, Papier-, Blumen- und Tapetenfabrikation, für Seiden- und Stoffstickerei und -Wirkerei, für Waggon- und Wagenbau u. – Ausrüstung, für Kunsttischlerei, Dekorationsmalerei, Steinhauerarbeiten, photographische, lithographische, xylographische und typographische Vervielfältigungen, für Herstellung von Kirchengewändern und Kirchen schmuck jeder Art. Auch das nicht oder in geringerm Maße mit den eigentlichen Kunstbestrebungen zusammenhängende Gewerbe ist reich und gut vertreten, macht sich jedoch entschieden mehr im Kleinals im Fabrikbetrieb bemerkbar. Im letztern ragen mehrere Maschinen-, Leder-, Handschuh-, Papier-, Gummiwaren-, Parfümerie-, Kerzen-, Bürsten-, Schirm-, Geldschrank-, Öl-, Spiritus-, Malz- und Malzkaffeefabriken und ganz besonders die Bierbrauereien hervor, die meist fabrikmäßig betrieben werden. Ihre Zahl umfaßte Ende 1904: 25 Betriebe mit einer ungefähren Jahreserzeugung von fast 3,2 Mill. hl im Detailverkaufswert von mindestens 76,8 Mill. Mk., wovon etwa die Hälfte, nämlich 1,6 Mill. hl, in M. selbst verbraucht wird (vgl. Trefz, Das Wirtsgewerbe in M., Stuttg. 1899). Der Handel Münchens ist auf vielen Gebieten bedeutend. Im Geld- und Effektenverkehr dienen die Reichsbankhauptstelle, eine Filiale der Königlich Bayrischen Bank in Nürnberg und eine größere Zahl von Banken und Bankfilialen sowie eine nicht unbedeutende Anzahl namhafter Privatbankhäuser dem mehr und mehr sich entwickelnden Bedürfnis. Die Pfandbriefinstitute, die mit einer Reihe von Banken verbunden sind, vermitteln den größten Teil des Immobiliarkredits für ganz Bayern. M. ist Sitz mehrerer großer Versicherungsgesellschaften, darunter die staatliche Immobiliar-Brandversicherung, die München-Aachener Feuerversicherung, die Münchener Rückversicherungsgesellschaft u.a.m. Für den Handel mit Bodenerzeugnissen sind mehrere von Gesellschaften und Privaten betriebene Lagerhäuser und die städtischen Märkte von Bedeutung. Für die Fleischversorgung ist der städtische Schlacht- und Viehhof, von dem auch eine erhebliche Ausfuhr stattfindet, bemerkenswert. Sehr entwickelt ist der Kunsthandel, dessen Fäden alle Weltteile umspannen. M. hat zehn Personenbahnhöfe, von denen der Haupt- und der Ostbahnhof die hervorragendsten sind, und ist Knotenpunkt folgender Eisenbahn lin ien: M.-Regensburg-Oberkotzau, M.-Ingolstadt-Hof, Ulm-M. – Sim bach, M.-Buchloe-Lindau, M.-Rosenheim-Salzburg, M.-Holzkirchen-Schliersee, M.-Tutzing-Murnau, M.-Deisenhofen (sämtlich der Bayrischen Staatsbahn angehörig) und der Isartalbahn (M.-Wolfratshausen-Bichl). Der Floßverkehr auf der Isar liefert einen bedeutenden Teil des benötigten Bauholzes. Die Gesamteinnahmen der Staatsbahnhöfe aus dem Personen- und Güterverkehr beliefen sich 1903 auf nahezu 32 Mill. Mk. Dem Personenverkehr in der Stadt dienen die vielverzweigte elektrische Straßenbahn (1902 mit 48,46 km Bahnlänge; Anzahl der beförderten Personen 52.2 Mill.), ferner ein- und zweispännige Droschken (1902: 480, darunter 282 Taxameter) sowie Automobildroschken. | [Industrie und Handel.] Das Gewerbe (1895 wurden mehr als 40,000 Gewerbebetriebe gezählt) ist in manchen Zweigen vorzüglich vertreten, so vor[248] allem auf dem Gebiet der Kunstgewerbeindustrie, wo der Einfluß der künstlerischen Schöpfungen König Ludwigs I. und des 1851 gegründeten Kunstgewerbevereins sowie der Prachtliebe König Ludwigs II. und der verständnisvollen, tatkräftigen Unterstützung des Prinz-Regenten Luitpold unverkennbar von wohltätigen Folgen ist. Eine große Reihe von Künstlern und Firmen, die auch im Auslande Ruf besitzen, haben sich speziell der künstlerischen Durchdringung von Industrie und Handwerk gewidmet. Die Erzgießerei und Glasmalerei stehen auf hoher Stufe. Hierher gehören auch sehr viele Anstalten für Gold-, Silber- und Juwelenschmuckarbeiten, für optische, physikalische, mathematische, chirurgische und musikalische Instrumente, für Bronze- und Zinkguß, für Leder-, Papier-, Blumen- und Tapetenfabrikation, für Seiden- und Stoffstickerei und -Wirkerei, für Waggon- und Wagenbau u. – Ausrüstung, für Kunsttischlerei, Dekorationsmalerei, Steinhauerarbeiten, photographische, lithographische, xylographische und typographische Vervielfältigungen, für Herstellung von Kirchengewändern und Kirchen schmuck jeder Art. Auch das nicht oder in geringerm Maße mit den eigentlichen Kunstbestrebungen zusammenhängende Gewerbe ist reich und gut vertreten, macht sich jedoch entschieden mehr im Kleinals im Fabrikbetrieb bemerkbar. Im letztern ragen mehrere Maschinen-, Leder-, Handschuh-, Papier-, Gummiwaren-, Parfümerie-, Kerzen-, Bürsten-, Schirm-, Geldschrank-, Öl-, Spiritus-, Malz- und Malzkaffeefabriken und ganz besonders die Bierbrauereien hervor, die meist fabrikmäßig betrieben werden. Ihre Zahl umfaßte Ende 1904: 25 Betriebe mit einer ungefähren Jahreserzeugung von fast 3,2 Mill. hl im Detailverkaufswert von mindestens 76,8 Mill. Mk., wovon etwa die Hälfte, nämlich 1,6 Mill. hl, in M. selbst verbraucht wird (vgl. Trefz, Das Wirtsgewerbe in M., Stuttg. 1899). Der Handel Münchens ist auf vielen Gebieten bedeutend. Im Geld- und Effektenverkehr dienen die Reichsbankhauptstelle, eine Filiale der Königlich Bayrischen Bank in Nürnberg und eine größere Zahl von Banken und Bankfilialen sowie eine nicht unbedeutende Anzahl namhafter Privatbankhäuser dem mehr und mehr sich entwickelnden Bedürfnis. Die Pfandbriefinstitute, die mit einer Reihe von Banken verbunden sind, vermitteln den größten Teil des Immobiliarkredits für ganz Bayern. M. ist Sitz mehrerer großer Versicherungsgesellschaften, darunter die staatliche Immobiliar-Brandversicherung, die München-Aachener Feuerversicherung, die Münchener Rückversicherungsgesellschaft u.a.m. Für den Handel mit Bodenerzeugnissen sind mehrere von Gesellschaften und Privaten betriebene Lagerhäuser und die städtischen Märkte von Bedeutung. Für die Fleischversorgung ist der städtische Schlacht- und Viehhof, von dem auch eine erhebliche Ausfuhr stattfindet, bemerkenswert. Sehr entwickelt ist der Kunsthandel, dessen Fäden alle Weltteile umspannen. M. hat zehn Personenbahnhöfe, von denen der Haupt- und der Ostbahnhof die hervorragendsten sind, und ist Knotenpunkt folgender Eisenbahn lin ien: M.-Regensburg-Oberkotzau, M.-Ingolstadt-Hof, Ulm-M. – Sim bach, M.-Buchloe-Lindau, M.-Rosenheim-Salzburg, M.-Holzkirchen-Schliersee, M.-Tutzing-Murnau, M.-Deisenhofen (sämtlich der Bayrischen Staatsbahn angehörig) und der Isartalbahn (M.-Wolfratshausen-Bichl). Der Floßverkehr auf der Isar liefert einen bedeutenden Teil des benötigten Bauholzes. Die Gesamteinnahmen der Staatsbahnhöfe aus dem Personen- und Güterverkehr beliefen sich 1903 auf nahezu 32 Mill. Mk. Dem Personenverkehr in der Stadt dienen die vielverzweigte elektrische Straßenbahn (1902 mit 48,46 km Bahnlänge; Anzahl der beförderten Personen 52.2 Mill.), ferner ein- und zweispännige Droschken (1902: 480, darunter 282 Taxameter) sowie Automobildroschken. | ||
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