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Nach Kriegsende baute Grinberg mit KZ-Überlebenden in [[Sankt Ottilien]] ein [[DP-Lager]], ein [[Krankenhaus]] und eine Pflegestation zunächst für kranke ehemalige KZ-Häftlinge und dann für die große Zahl jüdischer Flüchtlinge aus Osteuropa auf. Das Krankenhaus bestand bis November 1948. Im DP-Lager Sankt Ottilien organisierte Michael Hofmekler<ref>[http://holocaustmusic.ort.org/places/ghettos/kovno/hofmeklermichael/ ''Michael Hofmekler''], bei music and the holocaust</ref> mit acht weiteren Überlebenden aus dem ehemaligen Kownoer Zwangsghetto-Orchester bereits am 27. Mai 1945 ein Konzert mit jiddischen und hebräischen Liedern.<ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 83. Das Konzertprogramm wird bei Hilliard mit Mahler und Mendelssohn angegeben.</ref> | Nach Kriegsende baute Grinberg mit KZ-Überlebenden in [[Sankt Ottilien]] ein [[DP-Lager]], ein [[Krankenhaus]] und eine Pflegestation zunächst für kranke ehemalige KZ-Häftlinge und dann für die große Zahl jüdischer Flüchtlinge aus Osteuropa auf. Das Krankenhaus bestand bis November 1948. Im DP-Lager Sankt Ottilien organisierte Michael Hofmekler<ref>[http://holocaustmusic.ort.org/places/ghettos/kovno/hofmeklermichael/ ''Michael Hofmekler''], bei music and the holocaust</ref> mit acht weiteren Überlebenden aus dem ehemaligen Kownoer Zwangsghetto-Orchester bereits am 27. Mai 1945 ein Konzert mit jiddischen und hebräischen Liedern.<ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 83. Das Konzertprogramm wird bei Hilliard mit Mahler und Mendelssohn angegeben.</ref> | ||
Zalman Grinberg richtete Ende Mai 1945 ein dringendes Hilfeersuchen um humanitäre Hilfe an die Organisation Jüdischer Weltkongress.<ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 61, Fn. 4, S. 230</ref> Er organisierte den Kontakt unter den einzelnen bayerischen DP-Lagern | Zalman Grinberg richtete Ende Mai 1945 ein dringendes Hilfeersuchen um humanitäre Hilfe an die Organisation Jüdischer Weltkongress.<ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 61, Fn. 4, S. 230</ref> Er organisierte den Kontakt unter den einzelnen bayerischen DP-Lagern. | ||
Deren Vertreter gründeten am 1. Juli 1945 im DP-Lager in [[Feldafing]] ein Zentralkomitee zu ihrer Selbstverwaltung , dessen Sitz in [[München]] war und zu dessen Präsident Grinberg gewählt wurde. Die Organisation wurde sukzessive auf die gesamte Amerikanische Zone ausgedehnt und Grinberg wurde im Januar 1946 erster Präsident des „Zentralkomitees der befreiten Juden in der US-Zone“. | |||
Er sprach auf deren „Ersten Kongress der befreiten Juden in der US-Zone“ am 27. Januar 1946 im Münchener [[Rathaus]]<ref>Foto: Grosberg, [[Abraham Klausner]], [[Samuel Gringauz]], Isaac Ratner, Dawid Treger, '''Zalman Grinberg''', [[David Ben-Gurion]], Josef Leibowitz, Israel Jochelson und Marian Puczyc. Bei: Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 84</ref> | |||
<ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 41; S. 127</ref>: ''Wir betrachten unseren Aufenthalt in Deutschland als Wartezeit und wir betrachten Deutschland als den Wartesaal für die Emigration nach Palästina.''<ref>Zalman Grinberg: ''Referat 27. Januar 1946''</ref> Grinberg gab das Präsidentenamt im Juli 1946 an Dawid Treger weiter und wanderte nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] aus, wo er Direktor des Beilinson-Krankenhauses in [[Petach Tikwa]] wurde.<ref>Hofmekler auf einem Foto von 1947 in Israel, auf dem auch Grinberg (?) als Musiker abgebildet ist, siehe: [[c:File:PresslerSalomon001.jpg]]</ref> | <ref>Angelika Königseder, Juliane Wetzel: ''Lebensmut im Wartesaal'', 1994, S. 41; S. 127</ref>: ''Wir betrachten unseren Aufenthalt in Deutschland als Wartezeit und wir betrachten Deutschland als den Wartesaal für die Emigration nach Palästina.''<ref>Zalman Grinberg: ''Referat 27. Januar 1946''</ref> Grinberg gab das Präsidentenamt im Juli 1946 an Dawid Treger weiter und wanderte nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] aus, wo er Direktor des Beilinson-Krankenhauses in [[Petach Tikwa]] wurde.<ref>Hofmekler auf einem Foto von 1947 in Israel, auf dem auch Grinberg (?) als Musiker abgebildet ist, siehe: [[c:File:PresslerSalomon001.jpg]]</ref> | ||
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Grinberg zog 1955 in die USA und wurde an der New York School of Psychiatry zum Psychiater weitergebildet. Er arbeitete dann als Krankenhausarzt im Nassau County Medical Center in East Meadow. | Grinberg zog 1955 in die USA und wurde an der New York School of Psychiatry zum Psychiater weitergebildet. Er arbeitete dann als Krankenhausarzt im Nassau County Medical Center in East Meadow. |
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