1.448
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 5: | Zeile 5: | ||
Ein erfrischend lehrreicher Brunnen mit Bildreliefs und eingemeißeltem Text über einen langen geschichtlichen Zeitraum. Dargestellt wird u.a. ein mittelalterliches 'Ehhaft' - Badehaus, das hier einmal stand, sowie ein Zuber, in dem der Mann bereits sitzt und die Frau (ebenfalls unbekleidet) zusteigt. Erwähnt wird die Not der Opfer von Krieg und Vertreibung während des dreißigjährigen Krieges. So wurde München im Jahre 1632 von dem Schwedenkönig Gustav Adolf 'gebrandschatzt‘ d.h., konnte sich mit der Stellung von Geiseln und zusätzlich mit sehr viel Geld vom Angezündetwerden freikaufen. Alle umliegenden Dörfer jedoch wurden damals niedergebrannt, so auch Perlach. Damit hatten die 'Evangelischen' keinen guten Eindruck hinterlassen. So richteten sie erst 169 Jahre später ihre Bitte um Zuzugsgenehmigung nach München an die Bairische Königin Caroline, zweite und evangelische Ehefrau von König Max I. Joseph, auf dessen Machtwort* hin die Protestanten erstmals 1801 in München Bürgerrecht erhalten konnten und die Stadt nicht mehr vor Mitternacht verlassen mussten. | Ein erfrischend lehrreicher Brunnen mit Bildreliefs und eingemeißeltem Text über einen langen geschichtlichen Zeitraum. Dargestellt wird u.a. ein mittelalterliches 'Ehhaft' - Badehaus, das hier einmal stand, sowie ein Zuber, in dem der Mann bereits sitzt und die Frau (ebenfalls unbekleidet) zusteigt. Erwähnt wird die Not der Opfer von Krieg und Vertreibung während des dreißigjährigen Krieges. So wurde München im Jahre 1632 von dem Schwedenkönig Gustav Adolf 'gebrandschatzt‘ d.h., konnte sich mit der Stellung von Geiseln und zusätzlich mit sehr viel Geld vom Angezündetwerden freikaufen. Alle umliegenden Dörfer jedoch wurden damals niedergebrannt, so auch Perlach. Damit hatten die 'Evangelischen' keinen guten Eindruck hinterlassen. So richteten sie erst 169 Jahre später ihre Bitte um Zuzugsgenehmigung nach München an die Bairische Königin Caroline, zweite und evangelische Ehefrau von König Max I. Joseph, auf dessen Machtwort* hin die Protestanten erstmals 1801 in München Bürgerrecht erhalten konnten und die Stadt nicht mehr vor Mitternacht verlassen mussten. | ||
Im Jahr 1816 dürfen die 'Pionier-Protestanten' dann auch in Perlach zuziehen und hier ihre Pauluskirche, am Hachingerbach**, errichten. Nach Eingemeindung von Perlach, 1930, ist sie die zweitälteste | Im Jahr 1816 dürfen die 'Pionier-Protestanten' dann auch in Perlach zuziehen und hier ihre am 9. September 1849 eingeweihte Pauluskirche, am Hachingerbach**, errichten. Nach Eingemeindung von Perlach, 1930, ist sie, nach St. Matthäus 1833, die zweitälteste evangelische Kirche Münchens. Aber noch ältere Daten sind im Brunnentext eingemeisselt: 790 schenken der Priester Icho und der Diakon Kerolt ihr Gut Peralohc an Freising. Fürsten jagen 1530 auf der Perlacher Haid. 1634 wütet die Pest. 1830 werden die Klostergüter enteignet. 1804 wird St. Georg Unterbiberger Filialkirche. 'Saliter' gewinnen in Perlach Salpeter und sorgen bis 1860 für das seit 1825 nunmehr ypsilon-bayerische Schiesspulver. | ||
Viel besucht und vielbespielt steht hier dem Bürger ein 'Lebendiges Wasser' auf seiner 'Piazza' zur Verfügung. | Viel besucht und vielbespielt steht hier dem Bürger ein 'Lebendiges Wasser' auf seiner 'Piazza' zur Verfügung. | ||
Bearbeitungen