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== Architektur am Domagkpark == | == Architektur am Domagkpark == | ||
Zentrum des Quartiers ist der '''Bauhausplatz''', dessen Fertigstellung im Mai 2020 geplant ist. Dort liegt die Grundschule und Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und Einzelhandel sowie das Horizont-Haus. Zudem bildet er das Entree zur östlich anschließenden zentralen Parkanlage. Am 13. Mai 2016 wurde über die Ergebnisse eines Planungsworkshops (durchgeführt vom Baureferat der Stadt München) für den neuen Platz entschieden. Ein Gremium empfiehlt den Entwurf „Umsonst und Draußen“ des Teams Burger Kühn / Olaf Metzel mit großer Mehrheit zur Realisierung und begründet ihre Entscheidung: | |||
„Die Idee des Teams ist es, den Bauhausplatz mit dem Motiv „Sitzbank“ als zentralem Element zu konzipieren. Die Sitzbank wird als Symbol für den öffentlichen und konsumfreien Raum und als Synonym für Aufenthaltsqualität gesehen. So werden zahlreiche Sitzbänke unter einem Dach aus grob geschnittenen Platanen zum Verweilen angeboten. Durch die Stapelung von Sitzbänken entsteht eine turmartige Brunnenskulptur. Einzelne Lattungen der Sitzbänke und der zur Brunnenskulptur verbauten Bänke dienen als Leuchtkörper und erzeugen eine besondere nächtliche Atmosphäre. | |||
Vom Gutachtergremium wird festgestellt, dass hier die Verzahnung von Kunst und Landschaftsarchitektur besonders gut gelungen ist. Die Verwendung der klassischen Elemente des öffentlichen Raums (Bänke, Bäume, Brunnen, wassergebundene Decke) in der vorgeschlagenen künstlerischen Anordnung überzeugt. Die Anzahl und Anordnung der Sitzbänke bietet eine hohe Aufenthaltsqualität und die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen des Platzes ohne Konsumzwang zu verweilen. Die Brunnenskulptur wirkt als starke, dem Platzraum angemessene Setzung und kann dort eine Signetwirkung für das ganze Quartier entfalten. Die unterschiedlichen Tag- und Nachtansichten mit ihrer Lichtatmosphäre überzeugen. Durch die geschickte Positionierung der Platanen mit der Ausbildung von Kronendächern wird eine raumbildende Wirkung erzielt. Insgesamt erscheinen die Proportionen der Flächen gut gewählt und die räumliche Umsetzung der Idee als sehr gelungen. Der große Anteil an unversiegelter Fläche wird sehr positiv bewertet. Gleichzeitig bieten die unversiegelten Flächen sehr gute Voraussetzungen für das Wachstum der Bäume. | |||
Die Ausformulierung der Situation vor der Schule als eigenständiger Bereich, ohne diesen von der zentralen Platzfläche abzugrenzen, wird anerkannt und das Aufenthaltsangebot speziell für die Schule begrüßt. Die dafür verwendeten gestalterischen Mittel werden im Detail kontrovers diskutiert aber grundsätzlich begrüßt. | |||
Die Realisierung des Brunnens und der Banklattenbeleuchtung wird als aufwändig aber machbar beurteilt. Das Gutachtergremium empfiehlt, dass bei der weiteren Planung und Realisierung künstlerische und gestalterische Aspekte gleichrangig mit den Erfordernissen der Verkehrssicherheit, Wirtschaftlichkeit und dem Schutz vor Vandalismus zu berücksichtigen sind. Wenn erforderlich ist die Konstruktion und konkrete Ausgestaltung des Brunnenskulptur daher anzupassen. Eine konventionelle Beleuchtung ist ggf. zu ergänzen.“ <ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/baureferat/wettbewerbsergebnisse/bauhausplatz.html Planungsworkshop Bauhausplatz]</ref> | |||
Die '''Grundschule am Bauhausplatz''' wurde nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Münchner_Lernhauskonzept| Münchner Lernhauskonzept] gebaut und ist fast baugleich mit vier weiteren Grundschulen in München. Die Stadt München wollte so nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit, um den stetig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildung-muenchen-baut-neue-schulen-obwohl-es-dafuer-noch-keine-schueler-gibt-1.3619462 Süddeutsche Zeitung "München baut neue Schulen - obwohl es dafür noch keine Schüler gibt" vom 8. August 2017, 15:30 Uhr]</ref> Sie wurde am 11.Juli 2019 eingeweiht.<ref>[https://www.grundschulebauhausplatz.de/presse/ Grundschule am Bauhausplatz]</ref> In der bayerischen Landeshauptstadt hat das Baureferat mit dem Münchner Lernhaus vor einigen Jahren ein ganzheitliches Schul- und Raumprogramm formuliert, das Architektur, Lehre, Pädagogik und Austausch unter Schülern und Lehrenden nach einem klaren Prinzip organisiert: Die Unterrichtsräume werden um eine gemeinsame Mitte angeordnet, wodurch das stufenübergreifende Lernen in den Ganztagsschulen unterstützt werden soll. Diese Cluster sind weitgehend autonom und funktionieren als „kleine Schule innerhalb eines großen Schulkomplexes“. Dafür entwickelten die für ihre Schulbauten bereits bekannten [https://www.wulfarchitekten.com/projekte/detail/show/vier-grundschulen-in-modularer-bauweise/| Architekten Wulf] ein „Lernhausmodul“, das vier Klassenzimmer, zwei Räume für die Ganztagsbetreuung und einen Teamraum der Lehrer vereint. Links und rechts neben dem Teamraum liegen Sanitäranlagen, ein Materiallager sowie zwei offene, quadratische Nischen mit erhöhtem Bodenniveau, die zum Beispiel als „Lernnischen“ genutzt werden können. In der Mitte des Clusters befndet sich der Pausenbereich, der sich wiederum zu einem etwa 100 Quadratmeter großen Atrium öffnet. Einen hohen Wiedererkennungswert schaffen die zwölf Zentimeter starken, drei Meter breiten und 10,5 Meter langen Tonnengewölbe aus Sichtbeton, die die Räume stützenfrei überspannen. Teilweise verglaste Wände sorgen für Transparenz zwischen den Bereichen und ausreichend Tageslicht im Inneren der vergleichsweise tiefen Baukörper. Von außen ist die modulare Bauweise zwar zu erahnen, doch nicht zuletzt durch die luftig wirkenden, umlaufenden Loggien, die als Rettungswege dienen, wird der Eindruck rigider Serialität vermieden. Die Grundschule am Bauhausplatz ist eine fünfzügige Grundschule mit Ganztagesbetreuung. <ref>[https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Vier_Grundschulen_von_Wulf_Architekten_5403421.html Grundschule Bauhausplatz von Wulf Architekten]</ref> | Die '''Grundschule am Bauhausplatz''' wurde nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Münchner_Lernhauskonzept| Münchner Lernhauskonzept] gebaut und ist fast baugleich mit vier weiteren Grundschulen in München. Die Stadt München wollte so nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit, um den stetig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildung-muenchen-baut-neue-schulen-obwohl-es-dafuer-noch-keine-schueler-gibt-1.3619462 Süddeutsche Zeitung "München baut neue Schulen - obwohl es dafür noch keine Schüler gibt" vom 8. August 2017, 15:30 Uhr]</ref> Sie wurde am 11.Juli 2019 eingeweiht.<ref>[https://www.grundschulebauhausplatz.de/presse/ Grundschule am Bauhausplatz]</ref> In der bayerischen Landeshauptstadt hat das Baureferat mit dem Münchner Lernhaus vor einigen Jahren ein ganzheitliches Schul- und Raumprogramm formuliert, das Architektur, Lehre, Pädagogik und Austausch unter Schülern und Lehrenden nach einem klaren Prinzip organisiert: Die Unterrichtsräume werden um eine gemeinsame Mitte angeordnet, wodurch das stufenübergreifende Lernen in den Ganztagsschulen unterstützt werden soll. Diese Cluster sind weitgehend autonom und funktionieren als „kleine Schule innerhalb eines großen Schulkomplexes“. Dafür entwickelten die für ihre Schulbauten bereits bekannten [https://www.wulfarchitekten.com/projekte/detail/show/vier-grundschulen-in-modularer-bauweise/| Architekten Wulf] ein „Lernhausmodul“, das vier Klassenzimmer, zwei Räume für die Ganztagsbetreuung und einen Teamraum der Lehrer vereint. Links und rechts neben dem Teamraum liegen Sanitäranlagen, ein Materiallager sowie zwei offene, quadratische Nischen mit erhöhtem Bodenniveau, die zum Beispiel als „Lernnischen“ genutzt werden können. In der Mitte des Clusters befndet sich der Pausenbereich, der sich wiederum zu einem etwa 100 Quadratmeter großen Atrium öffnet. Einen hohen Wiedererkennungswert schaffen die zwölf Zentimeter starken, drei Meter breiten und 10,5 Meter langen Tonnengewölbe aus Sichtbeton, die die Räume stützenfrei überspannen. Teilweise verglaste Wände sorgen für Transparenz zwischen den Bereichen und ausreichend Tageslicht im Inneren der vergleichsweise tiefen Baukörper. Von außen ist die modulare Bauweise zwar zu erahnen, doch nicht zuletzt durch die luftig wirkenden, umlaufenden Loggien, die als Rettungswege dienen, wird der Eindruck rigider Serialität vermieden. Die Grundschule am Bauhausplatz ist eine fünfzügige Grundschule mit Ganztagesbetreuung. <ref>[https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Vier_Grundschulen_von_Wulf_Architekten_5403421.html Grundschule Bauhausplatz von Wulf Architekten]</ref> |
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