DP-Camp Föhrenwald: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab April 1956 wurden auf dem Gelände heimatvertriebene Familien angesiedelt, so dass zeitweise Displaced Persons und deutsche Heimatvertriebene gemeinsam auf dem Gelände lebten. Die Gebäude wurden renoviert und zu günstigen Konditionen an Heimatvertriebene und Wolfratshauser Familien verkauft. Im Laufe der Nachkriegszeit entstand aus dem ehemaligen Lager Föhrenwald der Wolfratshauser Ortsteil Waldram. Die Flächen der ehemaligen Fabriken sind heute Teil des Stadtgebietes von [[Geretsried]].  
Ab April 1956 wurden auf dem Gelände heimatvertriebene Familien angesiedelt, so dass zeitweise Displaced Persons und deutsche Heimatvertriebene gemeinsam auf dem Gelände lebten. Die Gebäude wurden renoviert und zu günstigen Konditionen an Heimatvertriebene und Wolfratshauser Familien verkauft. Im Laufe der Nachkriegszeit entstand aus dem ehemaligen Lager Föhrenwald der Wolfratshauser Ortsteil Waldram. Die Flächen der ehemaligen Fabriken sind heute Teil des Stadtgebietes von [[Geretsried]].  
== Vorgeschichte: die Rüstungsbetriebe==
Im Auftrag des Reichsrüstungsministeriums und des Oberkommandos des Heeres (OKH) begannen im Januar 1938 im Wolfratshauser Forst der Bau des Werkes
*“Fabrik zur Verwertung Chemischer Stoffe” durch den Konzern “Dynamit A.G. (DAG)” im heutigen Geretsrieder Stadtteil Gartenberg und des Werkes
*“Deutsche Sprengchemie (DSC)” durch den Konzern “Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff A.G. (WASAG)” im heutigen Geretsrieder Stadtteil Stein.
Die Gesamtfläche betrug 720 Hektar sowie zusätzliches Gelände für die Errichtung eines Barackenlagers. Zur selben Zeit entstanden auch die Wohnsiedlungen für Angestellte sowie Massenwohnlager für Arbeiter der beiden Werke in den Lagern Stein, Buchberg und Föhrenwald.
Etwa 6000 Bau- und Montagearbeiter errichteten wechselweise in fünf Jahren die beiden Werke auf einer Gesamtgrundfläche von rund 8,3 Quadratkilometern.
Das Lager Föhrenwald entstand mit 76 Wohnhäusern auf 69 Hektar, darunter 13 Sozial- und Verwaltungsbauten. Außerdem gab es im Werksbereich Friseure, Schuster und einige weitere Dienstleistungsberufe. Ein Krankenrevier als Sozialstation mit Sanitätern und dem Werksarzt sollte für die gesundheitliche Betreuung der Arbeiter sorgen. Das Lager war umzäunt und verfügte über ein Stichgleis. 59 reine Wohnhäuser von unterschiedlicher Größe gab es und dazu mehrere Gebäude für unterschiedliche Funktionen und Dienstleistungen: für Post, Verwaltung, außerdem ein Frauen- und ein Männerbad, ein Kesselhaus und einer Feuerwache.


==Erinnerung==
==Erinnerung==
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