Valley-Rocker: Unterschied zwischen den Versionen

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Neben den bekannteren ''[[Black Spiders]]'' aus dem [[Hauptbahnhof|Bahnhofsviertel]] und der [[Giesing]]er Rockerbande ''[[Bunch Munich]]'' fielen die damals "{{WL2|Halbstarker|Halbstarken}}" vorwiegend in den 1970er Jahren häufig wegen Gewaltdelikten bishin zum Einsatz von Stichwaffen und Fahrradketten ins Visier polizeilicher Ermittlungen.<ref name="Spiegel 42/1973">''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41926305.html Rocker – Stark eingedämmt]'', Der Spiegel 42/1973, 15. Oktober 1973.</ref> Kennzeichen der "Valleyer" war ein auf die linke Brust tätowierter kleiner farbiger Geier. Aufnahmerituale oder Mutproben zur Aufnahme gab es nicht.<ref>Ernst Klee: ''[http://www.zeit.de/1975/07/nur-stark-aus-schwaeche Nur stark aus Schwäche]'', Die Zeit Nr. 07, 7. Februar 1975.</ref>
Neben den bekannteren ''[[Black Spiders]]'' aus dem [[Hauptbahnhof|Bahnhofsviertel]] und der [[Giesing]]er Rockerbande ''[[Bunch Munich]]'' fielen die damals "{{WL2|Halbstarker|Halbstarken}}" vorwiegend in den 1970er Jahren häufig wegen Gewaltdelikten bishin zum Einsatz von Stichwaffen und Fahrradketten ins Visier polizeilicher Ermittlungen.<ref name="Spiegel 42/1973">''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41926305.html Rocker – Stark eingedämmt]'', Der Spiegel 42/1973, 15. Oktober 1973.</ref> Kennzeichen der "Valleyer" war ein auf die linke Brust tätowierter kleiner farbiger Geier. Aufnahmerituale oder Mutproben zur Aufnahme gab es nicht.<ref>Ernst Klee: ''[http://www.zeit.de/1975/07/nur-stark-aus-schwaeche Nur stark aus Schwäche]'', Die Zeit Nr. 07, 7. Februar 1975.</ref>


Als Resultat des 1969 ins Leben gerufenen "Arbeitskreises zur Bekämpfung von Banden- und Blasenbildung" von Kripo und Justiz verschärfte man 1973 in München das Vorgehen gegen die Rockerbanden durch die Einrichtung eines Sonderreferats 67 der [[Polizei]], Massenverhaftungen und Schnellverfahren im Bereich der [[Justiz]].<ref name="Spiegel 42/1973" /> Zudem wurden vermehrt Zivilstreifen eingesetzt.<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41558795.html Polizei – Kerle fangen]'', Der Spiegel 1/1975, 6. Januar 1975.</ref> Allein im Mai 1973 verloren die Valley's durch diese Maßnahmen 35 Mitglieder. Für typische Delikte wie das räuberische Erpressen der Herausgabe von Lederkachen "für zwoa Markl" wurden empfndliche Strafen verhängt.
Als Resultat des 1969 ins Leben gerufenen "Arbeitskreises zur Bekämpfung von Banden- und Blasenbildung" von Kripo und Justiz verschärfte man 1973 in München das Vorgehen gegen die Rockerbanden durch die Einrichtung eines Sonderreferats 67 der [[Polizei]], Massenverhaftungen und Schnellverfahren im Bereich der [[Justiz]].<ref name="Spiegel 42/1973" /> Zudem wurden vermehrt Zivilstreifen eingesetzt.<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41558795.html Polizei – Kerle fangen]'', Der Spiegel 1/1975, 6. Januar 1975.</ref> Angemerkt sei, dass auch Hamburg zu dieser Zeit massive Probleme mit Rockergruppen hatte. Im März 1973 gründete sich dort aus den sogenannten "Bloody Devils" {{WL2|Hells Angels Deutschland}}. Allein im Mai 1973 verloren die Valleys durch die neuen Maßnahmen 35 Mitglieder. Für typische Delikte wie das räuberische Erpressen der Herausgabe von Lederkachen "für zwoa Markl" wurden empfindliche Strafen verhängt.


Besondere Aufmerksamkeit erweckte der Überfall von sieben Bandenmitgliedern auf einen jungen italienischen Gastarbeiter in einem Tanzlokal, bei dem der 20-jährige Ulrich K. mit einem Springmesser dem Italiener von hinten in den Rücken stach und dabei dessen Rückenmark so verletzte, dass dieser eine Querschnittslähmung davon trug. Alle sieben Mitglieder wurden 1973 von der Münchner Jugendstrafkammer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Bekannter Verteidiger der Rocker war damals der spätere Hochschullehrer [[Peter Mrozynski]].<ref name="Spiegel 42/1973" />
Besondere Aufmerksamkeit erweckte der Überfall von sieben Bandenmitgliedern auf einen jungen italienischen Gastarbeiter in einem Tanzlokal, bei dem der 20-jährige Ulrich K. mit einem Springmesser dem Italiener von hinten in den Rücken stach und dabei dessen Rückenmark so verletzte, dass dieser eine Querschnittslähmung davon trug. Alle sieben Mitglieder wurden 1973 von der Münchner Jugendstrafkammer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Bekannter Verteidiger der Rocker war damals der spätere Hochschullehrer [[Peter Mrozynski]].<ref name="Spiegel 42/1973" />
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