Kaufhaus Uhlfelder: Unterschied zwischen den Versionen

Kaufhaus Hietz ist Hertie (Kommt von Her(r) Tie(tz))
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(Kaufhaus Hietz ist Hertie (Kommt von Her(r) Tie(tz)))
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Das '''Kaufhaus Heinrich Uhlfehlder GmbH''' war ein Warenhaus in der Münchener Innenstadt.
Das '''Kaufhaus Heinrich Uhlfehlder GmbH''' war ein Warenhaus in der Münchener Innenstadt.


Das Haus wurde 1878 von dem jüdischen Kaufmann [[Heinrich Uhlfelder]] zunächst als Haushalts- und Galanteriewarengeschäft im [[Rosental]] gegründet. Mit seinem stark an der Zielgruppe unterer Einkommen ausgerichteten Sortiment war Uhlfelder so erfolgreich, dass er die Verkaufsfläche seines Geschäfts stetig vergrößern konnte. Um 1930 hatte es sich auf den gesamten zwischen [[Oberanger]], Rosental und [[Nieserstraße]] gelegenen Häuserblock ausgedehnt. Auf 7000 qm Verkaufsfläche erfüllten 1000 Angestellte und Arbeiter die Wünsche der Kunden. Das Haus war damit nach dem [[Kaufhaus Tietz]] am Bahnhofplatz das zweitgrößte Warenhaus der Stadt. Als besondere Attraktion galten die Rolltreppen.
Das Haus wurde 1878 von dem jüdischen Kaufmann [[Heinrich Uhlfelder]] zunächst als Haushalts- und Galanteriewarengeschäft im [[Rosental]] gegründet. Mit seinem stark an der Zielgruppe unterer Einkommen ausgerichteten Sortiment war Uhlfelder so erfolgreich, dass er die Verkaufsfläche seines Geschäfts stetig vergrößern konnte. Um 1930 hatte es sich auf den gesamten zwischen [[Oberanger]], Rosental und [[Nieserstraße]] gelegenen Häuserblock ausgedehnt. Auf 7000 qm Verkaufsfläche erfüllten 1000 Angestellte und Arbeiter die Wünsche der Kunden. Das Haus war damit nach dem [[Kaufhaus Hertie|Kaufhaus Tietz]] am Bahnhofplatz das zweitgrößte Warenhaus der Stadt. Als besondere Attraktion galten die Rolltreppen.


Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1928 ging die Leitung des Geschäfts auf dessen Sohn [[Max Uhlfelder|Max]] über, der bereits zu Lebzeiten seines Vaters in die Führung eingebunden war. Mit der Machtergreifung der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] im Januar 1933 begann der langsame Untergang des Kaufhauses. Max Uhlfelder wurde im März 1933 zusammen mit 280 anderen Juden in Schutzhaft genommen. Als die SA für den 1. April 1933 zu einem Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen hatte, marschierten vor dem Gebäude Demonstranten auf. In der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht]] vom 9./10. November 1938 wurde das Kaufhaus geplündert und in Brand gesetzt. Eigentümer Max Uhlfelder und sein Sohn saßen zu diesem Zeitpunkt im [[KZ Dachau]] in Haft. Im Januar 1939 wurde deren Freilassung erwirkt und die Familie floh mit einem Visum nach Indien. Das gesamte Vermögen wurde eingezogen.
Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1928 ging die Leitung des Geschäfts auf dessen Sohn [[Max Uhlfelder|Max]] über, der bereits zu Lebzeiten seines Vaters in die Führung eingebunden war. Mit der Machtergreifung der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] im Januar 1933 begann der langsame Untergang des Kaufhauses. Max Uhlfelder wurde im März 1933 zusammen mit 280 anderen Juden in Schutzhaft genommen. Als die SA für den 1. April 1933 zu einem Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen hatte, marschierten vor dem Gebäude Demonstranten auf. In der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht]] vom 9./10. November 1938 wurde das Kaufhaus geplündert und in Brand gesetzt. Eigentümer Max Uhlfelder und sein Sohn saßen zu diesem Zeitpunkt im [[KZ Dachau]] in Haft. Im Januar 1939 wurde deren Freilassung erwirkt und die Familie floh mit einem Visum nach Indien. Das gesamte Vermögen wurde eingezogen.
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