Weiswuascht

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Oa Weiswuascht (gesprochen), auf hochdeutsch eine Weißwurst, ist eine nicht vegetarische bairische Delikatesse, die von einheimischen Leuten (indigenen) nicht mit Messer und Gabel gegessen wird, sondern mit den Zähnen geöffnet und mit Mund und Lippen ausgezuzld wird. Je nach Umgebung oder Geschicklichkeit kann es sogar unter Zuhilfenahme solcher Werkzeuge gelingen (Schnitt nach der sectio caesarea - fragen sie den Chirurgen oder Apotheker. In der Schickeria oft auch mit Schampus). Ob der Geschmack dann allerdings identisch ist, darf bezweifelt werden. Jede Woche landen in der Notfallaufnahme des Klinikums rechts der Isar mindestens 7 Personen mit quergestellter Gabel in den Hamsterbäckchen. Authentisch ist der Geschmack dann jedenfallls nicht. Die Münchner Spezialität wird traditionell frühmorgens hergestellt und vormittags zu Brotzeit oder Frühschoppen auf Märkten und in Wirtshäusern mit gesüßtem Senf, Brezen und Bier verzehrt (je früher desto bier).

……… kurz nach Elf

In München gibt es sie an hunderten Orten: in Metzgereien und Gaststätten. Die einzelne Weißwurst ist etwa 70 bis 100 Gramm schwer, 8 bis 12 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser um die 2 bis 3 Zentimeter. Der Brät dazu wird aus Kalb- und Schweinefleisch hergestellt und hat wenig Eigengeschmack.

Wo in München Weißwürste kaufen?

(Leider fehlen hier bisher Angaben)

Hinweise auf besonders gute Qualität

Wer traut sich Empfehlungen aufzuschreiben? Vielleicht deshalb niemand, weil die Geschmäcker verschieden sind.

Zur Entstehung, Tradition

Der Überlieferung nach ist die Weißwurst eine Zufallserfindung von Joseph Moser, dem Moser Sepp, Wirt vom Gasthaus "Zum ewigen Licht“ am Münchner Marienplatz. Am Faschingssonntag, dem 22. Februar 1857, sollen ihm die Schafsdärme für die Kalbsbratwürstchen ausgegangen sein während schon die Gäste darauf warteten. Der losgeschickte Lehrling kam aber mit Schweinedärmen zurück, die zu zäh und zu groß für Bratwürste sind. In der Not füllte Moser sie trotzdem mit der fertigen Masse, briet die Würste jedoch nicht, sondern brühte sie in heißem Wasser, weil er Bedenken hatte, dass die Schweinedärme beim Braten platzen könnten.

Seltene Zutaten machten hinfort die Weißwurst zu einem teuren Essen, denn neben dem Kalbfleisch waren im 19. Jahrhundert auch Zitronen noch nicht leicht zu beschaffen. Außerdem muss der Wurstmasse gestoßenes Eis beigemengt werden, was das Ergebnis besonders zart und locker werden lässt, die Herstellung aber einstmals aufwändig machte (Eiskeller, Eisschrank). Jedoch sollten sie dadurch auch nicht wässrig werden.

Herstellung und Zubereitung, Einkauf

Münchner Weißwürste werden aus Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und gekochter Schweineschwarte hergestellt und je nach Rezept mit Petersilie, Zitronenschale, Macis und Zwiebeln, auch mit Ingwer und Kardamom, gewürzt. Die fertige Wurstmasse wird in Schweinedünndärmen zu etwa 12–15 cm langen Würsten von 80–90 Gramm Gewicht gefüllt, abgedreht und möglichst frisch gebrüht, also in heißem aber nicht kochendem Wasser gegart.

Zubereitet (am Tisch oder der Theke) werden frische Weißwürste, indem man sie zehn Minuten in ca. 75 °C heißem, leicht gesalzenem Wasser (eventuell mit einer Zitronenscheibe und Petersilie) erwärmt. Man kann auch Wasser zum Kochen bringen, den Topf vom Herd nehmen und die Weißwürste in das sich abkühlende Wasser geben. In kochendem Wasser platzen sie, der Brät verliert seinen Geschmack und man läuft Gefahr, dass sich der Darm nicht mehr ordentlich abpellen lässt.

Aus der Zeit vor der Erfindung der Kühltechnik stammt die Empfehlung, Weißwürste dürften das Mittagläuten um 12 Uhr nicht erleben. Nach einer anderen Erklärung wurden sie vormittags in den Gaststätten an Handwerker verkauft, die zum Mittagstisch Platz für zahlungskräftigere Kundschaft machen sollten. Heute werden Weißwürste fast überall den ganzen Tag über angeboten. Der gute Brauch, sie vor dem Mittagläuten zu essen, hat sich aber bei vielen Menschen erhalten.

Mittlerweile werden „Münchner Weißwürste“ auch industriell und außerhalb Münchens hergestellt und vorgebrüht in Dosen oder eingeschweißt weltweit vertrieben. Diese Würste entsprechen aber dann meistens nicht dem ursprünglichen Rezept, weil sie nur aus Schweinefleisch hergestellt werden. Ein hoher Anteil an Kalbfleisch ist dagegen an einem intensiveren, helleren Weiß im Inneren erkennbar.

Noch ein wichtiger Einkaufs-Hinweis: Weißwürste werden sowohl beim Metzger als auch in der Wirtschaft nicht paarweise sondern nach Stückzahl bestellt.

Verzehr

Zutaten: Ein guter Weisswurstsenf (süßer Senf) ist unbedingt erforderlich. Ein Topf mit großem Löffel sollte bereitstehen. Brezen nach Appetit.

Bei der Weißwurst wird der Darm nicht mitgegessen. Traditionellerweise wird sie "gezuzzeld" (ausgesaugt).

Dazu wird die Wurst in der Mitte quer durchgeschnitten,
danach beisst man auf die Wursthülle, ohne sie jedoch durchzubeissen
und saugt dann das Brät aus der Hülle.
ein Teil der Menschheit sagt, dass es reicht, den Darm an einem Ende aufzureißen. Evtl. mit Hilfe eines festen Zahns. Und dann zuzzeln.


Wer darauf besteht, die Weißwurst mit Messer und Gabel zu essen, kann dies tun, indem er sie der Länge nach anritzt und dann das Brät mit der Gabel oder dem Messer (stumpf) aus der Haut rollt. Etwas besser: nach dem Schälen auf Geräte verzichten. Der Hergott hat uns die Finger dafür geschenkt. So lässt sich die Wurst gut in den Senf tunken.

Was man möglichst nicht tun sollte
Die Haut abziehen, die Wurst in Scheiben schneiden (außer für kleine Kinder), sie nach 12 Uhr essen oder sie mit etwas anderem als süßem Senf, Brezen oder Bier verzehren.

Sonstiges

Die Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst will die „Original Münchner Weißwurst“ bei der EU-Kommission in Brüssel als Herkunftsbezeichnung schützen lassen und hat dazu 2004 einen Antrag beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) in München gestellt.

Die nordische Wollwurst und Stockwurst sind nach der Wikipedia genetisch eng mit der Münchner Weißwurst verwandt.

Weblinks

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Wikipedia.png Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Weißwurst in der deutschsprachigen Wikipedia.
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vorwiegend hingegen auf jahrzehntelangem Leiden an der Wurschd an sich

… und ist überwiegend satirisch zu verstehen.