Schrannenhalle

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Schrannenhalle Ende 19. Jh. Damals … und
Die neue Schrannenhalle, Zustand im Jahre 2009
Der südliche Teil der hist. Schrannenhalle von innen
Schrannenhalle vom Stadtmuseum aus gesehen
Der südliche Kopfbau der Schrannenhalle

Die Schrannenhalle in München (der offizielle Name war Maximilians-Getreide-Halle) wurde von 1851 bis 1853 von Franz Karl Muffat als Getreidehalle am Rande des Viktualienmarktes errichtet. Mit Schranne bezeichnete man damals einen Getreidemarkt.[1]

Der Getreidemarkt fand bis dahin auf dem Marienplatz, der bis 1854 noch Schrannenplatz hieß, statt. Da dessen Fläche für den Markt zu klein wurde, wurde er in die neue Halle verlegt.

Die damalige Schrannenhalle hatte eine Länge von 430 Metern. Die Konstruktion aus Glas und Eisen galt als technisches Meisterwerk.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging der Getreidehandel in der Schrannenhalle allerdings immer mehr zurück. Schon bei der Eröffnung wurde die weite Entfernung der Halle zum Bahnhof kritisiert - der größte Teil des Getreides wurde damals mit der Bahn transportiert. Schon 1873 war die Blütezeit der Schrannenhalle vorbei. 1912 wurde der Großhandel in die neue Großmarkthalle am Südbahnhof verlegt. Zwischen 1914 und 1927 wurden Teile der Halle demontiert. 1932 ging ein weiterer Teil durch einen Brand verloren. Übrig blieb nur noch der Freibank (der Name stammt von einem dort stattfindenden billigen Fleischverkauf) genannte nördliche Kopfbau.

Ein Teilstück der Schrannenhalle blieb jedoch erhalten, denn ein 110 m langer Bauabschnitt landete beim Gaswerk der Stadtwerke München in der Dachauer Straße als Lagerhalle und geriet über 50 Jahre in Vergessenheit. 1978 erkannte der Architekt und Stadthistoriker Volker Hütsch durch Zufall, welcher architektonischer Schatz da bei den Gaswerken verborgen war. 1980 ergab ein Gutachten der Technischen Universität München, dass ein Wiederaufbau möglich sei. Daraufhin beschloss der Münchner Stadtrat noch im selben Jahr die Schrannenhalle am Originalstandort, der bis dahin als Parkplatz genutzt wurde, wieder aufzubauen.

Der Wiederaufbau erfolgte auf Grundlage eines Erbbaurechtsvertrags der Stadt mit der DBVI GmbH & Co Schrannenhalle KG. Nach langen Diskussionen und Verzögerungen wurde die Schranne seit Juli 2003 aufgebaut und am 5. September 2005 wiedereröffnet. In die neue Halle sind zahlreiche kleinere Geschäfte, Handwerker sowie Gastronomie eingezogen. Ebenso werden auch kulturelle Veranstaltungen in der Schrannenhalle angeboten. Die Qualität der architektonischen Gestaltung des Wiederaufbaus und auch des neu errichteten südlichen Kopfbaus ist in der Öffentlichkeit heftig umstritten.

2011

Nach einem Umbau und einer Konzeptänderung finden sich nun in der Schranne vor allem Feinkost-Stände. Käfer hat hier eine große Verkaufsfläche sowie ein "Schnellrestaurant" im ersten Stock. Auch das Nobelrestaurant Tantris hat Barhocker statt Stühle.

2015

Nach längerer Diskussion über die Nutzungsänderung wurde die Schrannenhalle seit Anfang 2015 mehrere Monate umgebaut und am 25.11.2015 unter italienischer Flagge (Fa. Eataly) wieder eröffnet.

Impressionen aus dem Jahr 2005

Lage

>> Geographische Lage von Schrannenhalle im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Siehe auch

Weblinks


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  1. Ursprünglich fand das Gericht unter freiem Himmel statt. Der Gerichtsplatz war damals durch Geländer (Schranken, Schrannen) abgeschlossen. Schranne bedeutete also einen von einem Geländer umschlossenen Gerichtsraum, später das Gericht selbst., Michael Doeberl, Entwicklungsgeschichte Bayerns, I. Band, 3. Auflage, München 1916, S. 496.