Ludwig von der Pfordten

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Ludwig Karl Heinrich Freiherr von der Pfordten (* 11. September 1811 in Ried im InnkreisW; † 18. August 1880 in München) war Staatsrat, Ministerpräsident, Präsident des Ministerrates, Staatsminister des königlichen Hauses und Äußeren und leitender Staatsminister des Handels und des öffentlichen Rechts.

Leben und Wirken

Persönliche und politische Niederlage: Eine deutsch-deutsche Lösung mit Preußen, aber ohne den Nachbarn Österreich. Am 10. Dezember 1866 tritt Pfordten zurück, und am 29. Dezember 1866 legt Pfordten alle seine Ämter nieder. Am 31. Dezember 1866 wurde Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingfürst (1819-1901) in das Amt des neuen bayerischen Ministerpräsidenten eingeführt.

Er war verheiratet mit Adelgunde, Freifrau, geborene Marx.

In den Jahren ab 1866 bis 1867 entsteht in Seeseiten am Starnberger See auf dem Landgut der von Pfordten eine prächtige Villa. Die architektonische Ausführung wurde dem Architekten Georg von Dollmann übertragen. Bereits wenige Jahre darauf, 1873, verkauft Pfordten das Anwesen an einen Fabrikbesitzer. Das schlossartige Gebäude ist noch erhalten.

Als Wohnahnschrift in München ist die Ludwigstraße Hausnummer 6 genannt. Für das Jahr 1865 ist als seine Anschrift der Bayerische Hof überliefert und bis 1867 der Promenadeplatz 22. Im Verlauf des Jahres 1867 finden wir ihn im Hotel Belle Vue gemeldet als Gast "Herr von der Pfordten aus Seeseiten". In den Jahren 1868 bis 1872 verliert sich seine Spur. Ab 1872 wohnte Pfordten bis zu seinem Tod in der Amalienstraße 91 im 1. Stock.[1]

Nach ihm benannt ist die Von-der-Pfordten-Straße in Laim.

Grabdenkmal

Grab

Die Überreste des Familiengrabes Ludwig von der Pfordten befindet sich auf dem Südfriedhof, Areal 33-5-9.

Die einst von Halbig gefertigte Mädchenskulptur, die Tochter Amalie darstellend, ist leider nicht mehr zu finden. Die Inschriften, die sich auf der Natursteinplatte des Grabdenkmalrumpfes befinden, sind stark verwittert. Der komplette Wortlaut der Inschrift so wie auch die Ausschmückung des Grabmals mag wohl der Zerstörung im 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen sein.

Um das Jahr 1853 entsteht unter der führenden Hand von Johann von Halbig eine Büste von Ludwig von der Pfordten.

Die Inschriften waren etwa wie folgt;

  • Adelgunde Freifrau von der Pfordten, geborene Marx, geb. 13. 6. 1823, † 22. 7. 1873.
  • Ludwig Dr. von der Pfordten, Staatsrat, geb. 11. 9. 1811, † 18. 8. 1880.
  • Elisabeth Amalie, geb. 5. 2. 1850, † 30. 3. 1853
  • Ernst Adolf, geb. 29. 3. 1854, † 25. 2. 1856.

Quellen und Nachweise

  • Berchem: Adeligen Begräbnisstätten, Südfriedhof Grabstelle Pfordten im Jahre 1911. (L. Pfordten, Ehegattin, und die ersten beiden Kinder)
  • Schober: Villen, Landhäuser am Starnberger See (Hinweis auf Pfordten)
  • Hufnagel: Tote im Südlichen Friedhof (Hinweis auf den Standort, Andenken an die zu früh gestorbene Tochter, Mädchenstandbild Betendes Kind aus Marmor von Halbig, im Jahre 1854 entstanden.)
  • Verlag Georg Franz, kein Autor bekannt.Der Münchener Gottesacker, Erschienen Allerseelen 1855 (Familiengrab Pfordten schon genannt, Standort)
  • Versch. Autoren, Bayerischer Rundfunk 1963, beim Süddeutschen Verlag erschienen, Unbekanntes Bayern. (von Benno Hubensteiner, Bayern nach 1848 - 1867)
  • Georg Jacob Wolf, Verlag Franz Hanfstaengl, Ein Jahrhundert München 1919, rep. 1931 (Stimmung 1866)
  • Die neue Pinakothek, 1854, Werke, u.a. wird ein siebtes Bild beschrieben, auf dem verschiedene Bildhauer an ihren Werken arbeiten, darauf auch Halbig: Im Vorgrund sieht man Halbig beschäftigt mit der Büste des Ministers von der Pfordten, sein Germania-Pokal steht zur Seite.

Siehe auch

Wikipedia.png
Das Thema "Ludwig von der Pfordten" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Ludwig von der Pfordten.

Einzelnachweise

  1. Adressbücher 1872 - 1879. Die Adresse Hausnummer 91 bezieht sich auf die Nummernvergabe für diese Jahre. Die Nummernvergabe war ausgehend von der einen Straßenseite ansteigend, und dann auf der anderen Straßenseite wieder Zurück zum Ausgangspunkt. Das Mietshaus entsprach dem Eckhaus mit der nicht mehr existierenden Lotzbeckstraße (Benannt 1908, Straße und Name im Jahr 1958 aufgelassen.) Das Gebäude und der Platz so als auch die Straße wurden im 2. Weltkrieg zerstört.