Residenz

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Der Königsbau der Residenz (Aufn. vom März 2005)
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Die wieder renovierte Residenz von oben. Links die Residenzstraße. (Luftbild: Karl Schillinger, 1975)

Die Münchner Residenz gilt als einer der größten und bedeutendsten Schlossbauten Deutschlands. Sie befindet sich zwischen dem Hofgarten im Norden, der Maximilianstraße im Süden, der Residenzstraße im Westen und dem Marstallplatz im Osten des Komplexes.

Das Hauptgebäude ist der Königsbau, der zum Max-Joseph-Platz hin ausgerichtet ist. Seine ursprüngliche Natursteinfassade besteht aus Regensburger Grünsandstein. Der Gebäudekomplex umfasst insgesamt zehn Höfe und gliedert sich in die drei Hauptkomplexe Königsbau, Maximilianische Residenz, mit der Fassade zur Residenzstraße hin und einem Großteil der inneren Trakte, und den Festsaalbau zum Hofgarten hin.

Die Bauzeit erstreckt sich von circa 1570 bis ins späte 18. Jahrhundert, also von der Renaissance (Antiquarium) über die Spätrenaissance/den Frühbarock (Brunnenhoftrakte, Kapellenstock und Trakte um den Kaiserhof) bis zum Rokoko (bis ca. 1800, Cuvillies-Theater/Reiche Zimmer).

Vorgängerbau, Entstehung

An ihrem Platz stand ursprünglich die Neuveste, eine Burg mit vielen Türmchen und einem Wassergraben aus dem Mittelalter, die Stück für Stück von den Herzögen Albrecht V., Wilhelm V. und Maximilian I. ersetzt wurde. Im heutigen Apothekenhof ist mit weißen Pflastersteinen der Umriss des Vorgängerbaus gekennzeichnet. Seit dem 16. Jahrhundert war München offiziell eine "Fürstliche Stadt". Die Kernbauten der Residenz, die im Anschluss an die im nordöstlichen Teil des Areals gelegene spätmittelalterliche Neuveste errichtet wurden, umringen den Kaiserhof, den Kapellenhof, den Grottenhof, den Königsbauhof, den Apothekenhof sowie den Brunnenhof.

Diese Kernanlagen der frühen Neuzeit glänzen mit hochrangigen Skulpturen der Spätrenaissance und des Barock. Das Antiquarium ist eines der wichtigsten Renaissance-Gebäude nördlich der Alpen. Insgesamt strahlt die Residenz durch ihre Regelmäßigkeit und die Großzügigkeit der Außenanlagen, die kunstvoll gestaltet die Wiederentdeckung der Antike kennzeichnen. In der Mitte des Hofgartens, der in Rechtecken nahezu mathematisch angelegt ist, befindet sich ein Pavillon. In einem der zahlreichen Gärten, dem sogenannten Finanzgarten, sind noch Überreste einer sternförmigen Schanze zu sehen. Den Hofgarten umringen damals keine einfachen Mauern, sondern moderne Befestigungsanlagen.

Herzog Maximilian I. ließ sich sogar eine Privatkapelle in der Residenz einrichten und vereinheitlichte 1610 die gesamte Westfront mit einer durchgehenden Renaissance-Fassade in Fresko-Technik (Farben auf feuchten Putz - trocknen lassen - Dauerhaftigkeit). Die Fassade zur Stadtseite hin wurde erst im 19. Jahrhundert durch Leo von Klenze fertiggestellt.

Königsbau

Hier liegen vor allem die Wohnappartements von König und Königin. Der König rühmte sich selbst als Frühaufsteher: "Mein Licht ist immer das erste, wenn ich morgens auf den Max-Joseph-Platz hinaus sehe, dann kommen erst nach und nach die Lichter aus den Bürgerhäusern."

Bereits zu Lebzeiten König Ludwigs I. konnte der Königsbau nach Voranmeldung immer dann besichtigt werden, wenn das Königspaar abwesend war. Mit dieser Geste der Offenheit wollte Ludwig I. sein Königtum dem Volk vor Augen führen. Heute würde man das Öffentlichkeitsarbeit oder PR nennen.

Das Rot, hier neben dem Gold sehr dominierend, war ursprünglich eine dem Kaiser vorbehaltene Farbe.

Die Raumfolge und ihre Ausschmückung ist ganz Themen aus der klassischen griechischen Dichtung gewidmet, während die Räume der Königin Bildprogramme aus den Blütezeiten der deutschen Dichtung enthalten.

Salon der Königin

Der Entwurf stammt vom Architekten des Königsbaus, Leo von Klenze.

Die Möbel wurden in den Jahren 1834/35 ausschließlich von Münchner Tischlern und Bildhauern gefertigt.

Anhand eines Rauminventars aus dem Jahr 1835 konnten die 1944 stark zerstörten Räume bis 1980 wieder so möbliert und ausgestattet werden, wie sie 1835, also im Jahr der Vollendung des Königsbaues, etwa ausgesehen haben.

Antiquarium (Renaissance)

Das Antiquarium der Residenz

Das Antiquarium entstand 1569 – 1571 unter Herzog Albrecht V. und gehört zu den "Urbauten" der Residenz. Der profane Saalbau ist 70 m lang und freistehend, was den Vorteil hat, dass das im Innern liegende Tonnengewölbe von zwei Seiten beleuchtet ist. Außergewöhnlich ist, dass die Bögen der Fenster in das Tonnengewölbe einstechen (Stichkappen), was auf die sehr niedrige Raumhöhe des Saals zurückzuführen ist. 1590 wird der Boden etwas tiefer gelegt, da der Raum zu bedrückend wirkte.

In den Gewölben sind großflächig Allegorien und Bilder der wichtigsten Städte Bayerns angebracht. Die Namen der abgebildeten Städte sind, beginnend vom Eingang, rechte Seite: 1.) Abensberg, Grünwald, Bruck. 2.) Moosburg, Vohburg, Kranzberg. 3.) Landshut, Kraiburg, Esch. 4.) Furth, Nannhofen, Geisenhausen. 5.) Gravenau, Craisbach, Wartenberg. 6.) Dietfurt, Neu Rambsberg, Kamerau. 7.) Burghausen, Kirchberg, Natternberg. 8.) Straubing, Biburg, Mainburg. 9.) Ingolstadt, Aibling, Hals. 10.) Wasserburg, Schwindegg, Auerburg. 11.) LandsbergW, Teisbach, Schwaben. 12.) Scherding, Haiden, Deissenstein. 13.) Reichenhall, Triburg, Waldshut. 14.) Braunau, Haiden, Deissenstein. 15.) Dingolfing, Viechtach, Wolnzach. 16.) Schongau, Henersberg, Kötzting. 17.) Friedberg, Barnstein, Regen.

Auf der linken Seite: 1.) Neu-Oetting, Dachau, Wolfratshausen. 2.) Stadt am Hof, Riedenburg, Geisenfeld. 3.) München, Abbach, Kling. 4.) Weilheim, Leonsberg, Mering. 5.) Osterhofen, Valley, Mauerkirchen. 6.) Deggendorf, Perlstein, Schönberg. 7.) Schrobenhausen, Rauh-Lechsberg, Frontenhausen. 8.) Erding, Marquartstein, Menzing. 9.) Kelheim, Tölz, Trostberg. 10.) Neustadt, Rottenburg, Griesbach. 11.) Aichach, Hohenheim, Neumarkt. 12.) Traunstein, Eggenfelden, Donaustauf. 13.) Rain, Hohenschwangau, Eggmühl. 14.) Landau, Mermoos, Pähl. 15.) Vilshofen, Murnau, Mitternfels. 16.) Wemding, Haag, Uttendorf. 17.) Pfaffenhofen, Starnberg, Isareck.

In den Bögen des Gewölbes befinden sich zusammengefügte Elemente, genannt Grotesken. An den Säulensockeln befinden sich in Scagliola-TechnikW Mosaike aus Stuckmarmor. Anfangs zur Aufbewahrung der bedeutenden Antikensammlung vorgesehen, wurde das Antiquarium später umgebaut, um auch als höfischer Festsaal benutzt zu werden.

Der Raum wird durch Wandpfeiler gegliedert, zwischen denen sich die, zum größten Teil aus der Antike stammenden, römischen Büsten befinden. Auf den beiden Schmalseiten sind Portal- und Kaminaufbauten eingefügt, die auf das frühe 17. Jahrhundert zurückgehen. Beim Bau und der Ausstattung mitgewirkt haben Künstler, wie Simon Zwitzel, Friedrich Sustris und Peter Candid, die mit ihren Werkstätten Leistungen vollbracht haben, die bis heute für die deutsche Renaissance als hervorragende Beispiele gelten.

Der Brunnenhof

Brunnenhof

Die Renaissance-Fassade ist mit aufgemalten Pilastern und Steinquadern im Fresko-Stil gestaltet.

Im Hof steht eine der ältesten und aufwändigsten Brunnenanlagen in München, der Wittelsbacher-Brunnen.

Im Sommer finden hier Theateraufführugen und -konzerte statt.

Grottenhof

Der Grottenhof

Der Grottenhof, einem vorstehenden Eck des Antiquariats, wurde von Sustris in den Jahren 1581 bis 1586 erbaut. Dort befinden sich groteske Monster und Versteinerungen. Solche Grotten wurden damals gern von wohlhabenden Fürsten angelegt und enthielten in Verbindung mit Wasser unter anderem auch Phantasie-Wesen mit Fischschwänzen und Muscheln.

Im Zentrum der Gartenanlage, Bousquets nachempfunden, steht der Perseusbrunnen (Kopie).

Kabinettsgarten

Der Kabinettsgarten

Der Kabinettsgarten entstand zwischen 1832 und 1837 in einer Baulücke nördlich der Allerheiligen-Hofkirche und im Osten des Apothekenhofes und war zwischenzeitlich verwildert.

Ab 2002 begann die Wiederherstellung und Neugestaltung des dreiseitig umbaute Gartenraums als eine Ruheoase mit modernen Gartenbauelementen und nach dem Konzept des Landschaftsarchitekten Peter Kluska. Der Kabinettsgarten ist seit 2003 wieder öffentlich zugänglich.

Die Skulptur Flora III am Eingang stammt vom Bildhauer Fritz Koenig. Der Gartenzugang erfolgt von der Seite Marstallplatz (Ostseite).

Privatkapelle (von Maximilian I.; Reiche Kapelle)

1607, im Zuge des dritten Bauabschnittes ließ sich Herzog Maximilian I. im ersten Stock der Residenz zwischen Hofkapelle und Grottenhof eine Privatkapelle errichten, welche, reich geschmückt, ein Maximum an kostbarer Wirkung erzielen sollte. Das Gewölbe ist mit Reliefs in azurblauem und vergoldetem Stuck verziert und stellt die Geschichte der Heiligen Jungfrau Maria dar.

Die Wände sind komplett mit der für die Renaissance typischen Scagliola-Technik bekleidet. Hier befinden sich Ornamente und Bilder, von denen einige an Grafiken von Albrecht Dürer, einem der Vorbilder für die Renaissance, erinnern.

Blick in die Hofkapelle

Hofkapelle (von Maximilian I.)

Damals gehörte der tägliche Besuch der Messe zum öffentlichen Tagesablauf der Fürsten. Der Herzog und seine Familie konnte an dem Gottesdienst auf der Empore teilnehmen, und war somit vor der Nähe und den Blicken des Hofstaates weitgehend geschützt. Sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet und der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" geweiht. Der Chor der Hofkapelle entstand etwa 20 bis 30 Jahre später. Die Bedeutung Mariens als Schutzpatronin des Landes gehörte zu seinem Regierungsprogramm. Die Verherrlichung der im Sinne der Theologie eigentlich menschlichen Gottesmutter steht im Zentrum des prächtigen, wahrscheinlich von Hans Krumper entworfenen Altares und -bildes. Das Bild, gemalt von Hans Werl 1600, zeigt die Frau Maria im Glorienschein inmitten von Engeln im Himmel thronend.

Zugangsportal zum Kaiserhof

Kaiserhof

Um seinem ehrgeizigen Ziel, Kaiser zu werden, näher zu kommen, ließ Maximilian I. die Residenz um 1610 mit architektonisch hochwertigen Bauteilen ausbauen, da Kunst zu dieser Zeit eine wichtige Rolle in der Politik spielte. Der ganze Kaiserhof wurde einheitlich in Fresko-Technik bemalt.

Kaisersaal

Der riesige Kaisersaal ist ein doppelgeschossiger Saal mit Kassettendecke verziert mit detaillierten, symmetrischen Mustern.

Festsaalbau

Der Festsaalbau (Postkarte um 1900)
Der Festsaalbau (Fotogr. von 2011)

Festsaalbau von Leo von Klenze ist der in den Jahren von 1832 bis 1842 in Anlehnung an Palladio entstandene Komplex. Die zum Hofgarten gelegene Fassade zeigt auf halber Länge des Bauwerks einen beachtlichen Vorbau, der aus einer doppelt übereinander gebauten Arkade mit jeweils 9 Bögen besteht. Vom Boden an mit drei Portalen, die auf starken Rundpfeilern stehen, erhebt sich der obere Balkon, der mit 10 ionischen Säulen bekrönt ist. Auf diesem Gesims, flankiert von je einem Löwen zur rechten- und linken Seite, stehen 8 aus Marmor gefertigte Figuren die die Allegorien der Regierungsbezirke, damals "Provinzen" des Königsreichs darstellen.

Die von Ludwig von Schwanthaler modellierten Figuren, von der linken Seite beginnend:

Der Isarkreis
Die Schafzucht, eine weibliche Figur, diese trägt ein Lamm auf dem rechten Arm. Mit der anderen hand einen Schäferstab.
Der Oberdonaukreis
Leinwand Manufakturen, einen Weber darstellend im Gewand der Zeit und ein Stück Leinwand haltend.
Der Unterdonaukreis
Getreideanbau, eine weitere weibliche Gestalt, sie hält eine Sichel und Garbe.
Der Regenkreis
Eisenindustrie, ein Schmied mit Hammer in der Hand.
Der Rezatkreis
Viehzucht und Getreideanbau, weibliche Figur mit Getreidebündel und einem Schaf.
Der Obermainkreis
Bergbau, die Figur eines Bergknappen.
Der Untermainkreis
Wein und Getreideanbau, wiederholt eine weiblich anmutende Figur mit Garbe und Weintrauben.
Der Rheinkreis
Ackerbau, Fischerei und die Schifffahrt, eine männliche Figur mit Spaten.

Thronsaal des Königs - Herkulessaal

Die nach Ludwig von Schwanthaler und Johann Baptist Stiglmaier in Bronze gegossenen und anschließend vergoldeten Figuren der Ahnen der Wittelsbacher, standen zwischen 24, aus weißem Marmor gefertigten Säulen, die einen balkonartigen Oberbau, der sich bis zu einer feinen Kassettendecke erhob, zu tragen hatten. Dieser erstreckte sich in einer Höhe von zwei Stockwerken. Auf der rechten Seite standen ehedem die älteren Ahnen und gegenüber die jüngeren nach dem Sterbealter geordnet.

Dies waren: Otto der Erlauchte, Ludwig der Bayer, Kaiser Ruprecht, Friedrich der Siegreiche, Ludwig der Reiche, Albrecht IV. der Weise, Friedrich II. der Weise, Albrecht V. der Gutmütige, Herzog Maximilian I., Karl XI. König von Schweden, Johann Wilhelm Churfürst aus der Pfalz, Karl XII. König von Schweden.

Der Fußboden war mit polierten, aus Naturstein gefertigten dunklen Platten ausgelegt und wirkte wie ein Spiegel. Die Wände waren mit reichen Ornamenten in Stuck versehen und über und über mit Gold eingefasst, dazwischen aus Gipsmarmor in weiss in feinen Nuancen dekoriert.

Die Ausstattung des zum Neubau des Festsaalbaus gehörige Thronsaal wurde im zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Sie gehörte zum Feinsten, was Leo von Klenze für die Erweiterung der Residenz geschaffen hatte. Die Figuren konnten gerettet werden und bilden einen schönen Rahmen im Eingangsbereich des neuen Konzertsaals, der in den Jahren 1951 bis 1958 nach den Plänen von Rudolf EstererW aus den vormaligen Ballsaal, Thronsaal und Kaisersaal entstand. Der Name Herkulessaal leitet sich von einer Folge von Wandteppichen ab, die Herzog Albrecht V. 1565 in Auftrag gegeben hatte und die die Herkules-Sage bildlich darstellen. Die Wandteppiche hängen heute in diesem Saal. Um Verwechslungen vorzubeugen, wurde der "Alte Herkulessal" südlich des Kaiserhofes in "Max-Josef-Saal" umbenannt.

Die Reichen Zimmer (Rokoko)

Sie entstanden nach einem Brand in den Jahren 1730–37 im Auftrag von Kurfürst Karl Albrecht durch François de Cuvilliés. Sie waren das repräsentative Herzstück der Residenz im 18. Jahrhundert. Vorbild für die Räume war die französische Prunkentfaltung. Die Räume sind im sogenannten Régence-Stil gestaltet. Die Zimmer dienten als Vor- und Audienzzimmer. Sie repräsentierten auch die Herrschaft des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der Karl Albrecht von 1742–45 war. Der Stuckateur war Johann Baptist Zimmermann, die Holzvertäfelungen stammen von Joachim Dietrich, Wenzelslaus Miroffsky und Adam Pichler, die Gemälde unter anderem von Joseph Vivien und Peter Candid.

1944 fielen die Reichen Zimmer den Bomben zum Opfer konnten aber wieder weitgehend rekonstruiert werden, vor allem weil die meisten Möbel, Gemälde und Wandvertäfelungen der Residenz noch rechtzeitig vor dem Bombenhagel ausgelagert werden konnten.

Grüne Galerie (Rokoko)

Die Grüne Galerie wurde ebenfalls 1730–37 von Cuvilliés errichtet. Sie diente als Bildergalerie und als prunkvoller Gesellschaftsraum für höfische Feste. An den Wänden hängen Werke italienischer und niederländischer Meister. Der heutige Raum ist nur noch der nördliche Teil der Galerie. Wegen der Erweiterungsbauten durch König Ludwig I. 1826 wurde der südliche Teil abgebrochen. Der heutige Teil blieb auf seinen Wunsch erhalten. Auch das Treppenhaus, über das die Grüne Galerie ursprünglich zugänglich war, ist nicht mehr erhalten. Die aufwändig gearbeiteten Spiegel lassen den Raum scheinbar größer wirken, eine beliebte Gestaltungsvariante im Rokoko. Auch sollten sie das Licht der Kerzen der prunkvollen Kronleuchter durch die Reflexion verbessern, denn die Kronleuchter selbst hatten trotz vieler Kerzen nur eine geringe Lichtausbeute.

Das Deckenfresko stammt von Giovanni Antonio Pellegrini. An der Ausgestaltung der Räume wirkten der Stuckateur Johann Baptist Zimmermann, Joachim Dietrich und Wenzelslaus Miroffsky an den Schnitzereien mit. 1944 wurde die Grüne Galerie zerstört. 1973 konnte der rekonstruierte Raum wieder für Besucher geöffnet werden. 2011 wurden 72 Bilder von insgesamt 160 Bildern, die 1748 hier hingen, wieder aufgehängt. Die anderen sind weiterhin in der Alten Pinakothek zu sehen.

Sonstige

Reiche Remise (Wagenburg und Sattelkammer der Wittelsbacher)
Glücklicherweise 1942 Umzug des Inventars ins Schloss Nymphenburg vor den Bombenschäden von 1943/44 in der Stadtmitte.

Zerstörungen

  • 9. April 1674 Brand
  • 14. Dezember 1729 Brand
  • 4. / 5. März 1750 Brand in der Residenz, auch des Theaters
  • 18. März 1944 und in der Nacht vom 24. auf den 25. April 1944: Zerstörung durch Luftangriffe der allierten Bomber

Begrifflichkeit Residenz

Das Wort Residenz kann nicht nur ein bestimmtes Gebäude / eine Schlossanlage meinen, es steht auch für alle Schlösser (Residenzen), die ein Fürst abwechselnd nutzt, um deren landwirtschaftliche Produktion zum Unterhalt seiner Hofhaltung zu nutzen. Vergleiche auch den alten Begriff der Pfalzen.

Siehe auch

Literatur

  • Jean Louis Schlim: Ludwig II. - Traum und Technik. MünchenVerlag, München 2010, ISBN 978-3-937090-43-6. Der Wintergarten auf der Münchner Residenz, mit 3D-Simulationen Verlagsinfo.
  • Sabine Heym: Das Antiquarium der Residenz München. München, Bayerische Schlösserverwaltung, 2007. ISBN 978-3-932982-84-2
  • Matthias Memmel: Der Odyssee-Zyklus von Ludwig Michael Schwanthaler für die Münchner Residenz (Reihe LMU-Publikationen/Geschichts- und Kunstwissenschaften, Nr. 32). Magisterarbeit, LMU München 2008 (Online)
  • Christian Quaeitzsch: Amtlicher Führer der Bayerischen Schlösserverwaltung: Residenz München, Auflage 2014, 220 Seiten. Ausführliche Baugeschichte und Beschreibung der Räume mit vielen Bildern illustriert. ISBN 978-3-941637-29-0

Historisches:

  • Otto Aufleger, Karl Trautmann: Die Reichen Zimmer der königlichen Residenz in München. 1893

Weblinks

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