Black Spiders

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Die Black Spiders waren eine Rockergang der 1970er Jahre, die schwerpunktmäßig im Münchner Bahnhofsviertel aktiv war. Die Gruppierung hatte einen hohen Anteil an Gastarbeiterkindern, was laut Jugendamt der Stadt ein Novum war.

Zu den Mitglieder zählten Jugendliche und junge Erwachsene, darunter auch mehrere Gastarbeiterkinder. Neben den bekannteren Sendlinger Valleys und der Untergiesing-Auer Rockerbande Bunch Munich fielen die "halbstarken" Bandenmitglieder häufig wegen Gewaltdelikten bishin zu Waffenbesitz ins Visier polizeilicher Ermittlungen. Als Resultat des vorausgegangenen "Arbeitskreises zur Bekämpfung von Banden- und Blasenbildung" von Kripo und Justiz verschärfte man 1973 in München das Vorgehen gegen die Rockerbanden durch die Einrichtung eines Sonderreferats 67 der Polizei, Massenverhaftungen und Schnellverfahren im Bereich der Justiz.[1]

1975 verschärfte auch der damalige MVV-Direktor Peter Engelbrecht aufgrund von sich häufender Gewaltdelikte die Kontrollmaßnahmen durch den Einsatz privater Ordnungskräften in den U-Bahnhöfen (wurden später durch die Schwarzen Sheriffs (Fa. ZSD) und in den 1980er Jahren dann durch die U-Bahn-Wache abgelöst). Einem Artikel des Hamburger Abendblattes von 1975 ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt knapp zwanzig Rockerbanden in München aktiv waren. Den Black Spiders als einer der dominierenden Banden gehörten 1975 rund 100 deutsche, italienische, türkische und griechische Mitglieder an.[2]

Aufgrund des hohen Anteils an Gastarbeiterkindern bei den Black Spiders fand die Gruppierung auch deutschlandweit bei der Betrachtung der Ausländerkriminalität Beachtung. In der Gesamtbetrachtung handelte es sich laut einer Studie des Jugendinstituts beim Anschluss von Gastarbeiterkindern aber eher um ein Randproblem 1977.[3]

Einzelnachweise