Berolinabrunnen

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Berolina "teilt" die Springbrunnen aus demselben Trinkwasser

Der Berolinabrunnen steht in der Johann-Fichte-Straße vor Grundstück Nr. 14 auf einem schmalen Flurstück am 2.40 m hohen, westlichen "Anlagen-Sicherungs-Zaun" des Ungererbads, an der hier rechtwinklig abgebogenen Johann-Fichte-Straße. Rechts daneben ein Bad-Funktionsgebäude (mit der Nr. 14 ?) und nicht weit weg gegenüberliegend, das Tantris, ein Feinschmecker-Lokal. Schließlich kommt man mit etwa 100 Schritten nordwärts, bis ans Ende der Johann-Fichte Sackstraße zu dem im Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal schnell dahinfließenden Wasser der Würm, das schon eine recht lange Strecke vom Nymphenburger Schloßrondell ausgehend hinter sich hat.

Künstler: Ernst Andreas Rauch (1901 — 1990; unter anderem [seit 1940] bei der Innenausstattung der Nürnberger Kongresshalle mit vollplastischen Figuren tätig)

Material:  ?

Inschrift auf der Bronzetafel im Rasen vor dem Brunnen:

"Berlin-Brunnen gestaltet 1980 von Andreas Rauch.
Die Berolina trennt mit ihrer Hand den aufsteigenden Wasserstrahl und symbolisiert so die über viele Jahre geteilte Stadt."

Zeit der Errichtung: 1980

Beschreibung

Der Brunnen — absichtlich-unabsichtlich — vor dem Ungererbad-Maschendrahtzaun, der oben mit einer nach außen schrägen Eindringsicherung versehen ist, steht im Zentrum der eigens für ihn errichteten zwei Meter hohen, halbkreisförmigen Ziegelmauer, die als Brunnenanlage schon eher eine 'Mur de la honte' als eine sakrale Apsis vermuten lässt.

Die inmitten zerbrochener antiker Säulentrommeln nackert da sitzende 'Berolina' teilt mit ihrer Hand zwei Wasserstrahlen, die zwar aus je eigenen Düsen kommen, die aber unmittelbar nebeneinander liegen und noch dazu aus demselben Münchner Trinkwasser aufsteigen; sie sind auf nebenstehender Abbildung mit zwei Doppelspitz-Pfeilen angedeutet und verlaufen, je nach eingestelltem Wasserdruck, bogenförmig. Damit gleiten sie dann durch die Finger von Berolinas rechter Hand.

Da sie unbekleidet ist und in Bodennähe sitzt, wurde Berolina von 'Aufklärungssuchenden' an intimen Körperstellen wiederholt angemalt. - Das bei nachmittäglichem Sonnenstand gemachte Foto soll jetzt nicht etwa den Eindruck vermitteln, dass Berolinas Kopf von Südwesten her beleuchtet ist und auf seiner Nordwestseite im Dunkeln liegt.

Ein Exkurs zum Unveräusserlichen:

Das Berolinabrunnen-Arrangement sollte - nach dem Konzept des Bildhauers - die damals noch angeblich grundsätzlich unterschiedlichen Lebensquellen der über viele Jahre ‘von Natur aus geteilten Stadt‘ symbolisieren. (Der unerwartete Mauerfall kam erst 9 Jahre später).
Zwei geteilte, tatsächlich aber keineswegs unabhängig voneinander existierende Wasserstrahlen aus derselben Quelle waren schon damals kein überzeugendes 'Symbol der Teilung von zwei angeblich gleich-legitimen Staaten'. Und ein geteiltes Wasser gibt es ebensowenig wie einen 'geteilten Himmel'. Spätestens im Jahr 1986 war zu bemerken, dass der ‘Himmel über Tschernobyl nicht geteilt‘ war, und es war neuerdings bei Fukushima zu erfahren, dass auch das Wasser uns allen gemeinsam ist.

Quellen/Weblinks

  • Liste der Münchner Städtischen Brunnen, Stand Mai 2011, Nr. 13 [Name des Brunnens und sein Standort sind hier unzutreffend angegeben]
  • Liste der Münchner Städtischen Frischwasserbrunnen, Stand Sept. 2011, Nr.11 [Name des Brunnens und sein Standort sind hier unzutreffend angegeben]

Siehe auch

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