Alois Senefelder

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Alois Senefelder (* 6. November 1771 in Prag; † 26. Februar 1834 in München) war ein österreichisch-deutscher Schauspieler, Theaterschriftsteller und Komponist sowie der Erfinder der Lithografie. Er entwickelte zwischen 1796 und 1798 die Technik, die heute als Flachdruck bezeichnet wird. Diese Technik beruht darauf, dass ein feuchter Stein mit fetthaltiger Farbe eingewalzt wird, der die Farbe jedoch abweist, denn Fett und Wasser verbinden sich nicht, sondern stoßen einander ab. Die zuvor auf den Stein aufgebrachte Zeichnung nimmt jedoch die Druckfarbe an. Wird der Stein nun mit einem speziell beschichteten Papier oder Karton bedeckt, wird die Zeichnung durch hohen Pressdruck vom Stein auf das Papier übertragen. Für diesen Druckvorgang ist eine Steindruckpresse erforderlich. Das Original der Stangenpresse Senefelders steht im Deutschen Museum.

Senefelder heiratete am 8. Januar 1810 die Tochter des kgl. Oberauditors Franz Xaver Wersch, Josepha Wersch. Leider verstarb diese bereits am 30. August 1815. Aus dieser Ehe ging der Sohn Heinrich hervor. Bereits am 12. Dezember des Jahres 1815 ehelichte er seine zweite Gattin, Maria Anna (*- † 22.05.1857 in München), die Tochter von Peter Heinrich Reuß.

In den letzten Lebensjahren Alois Senefelders wohnte die Familie im Mietshaus Sendlinger-Tor-Platz 5. Das Gebäude aus dieser Zeit ist nicht erhalten.

Im Gedenken

  • Zum Andenken an Alois Senefelder findet sich auf dem Alten Südfriedhof die Grabstelle Senefelder und Familie. Das aus Kelheimer Muschelkalk gefertigte Grabdenkmal zeigt in schwarzen Lettern die Namen der Familie Alois Senefelder. Entsprechend: Sein Sohn Heinrich und dessen Gattin Ernestine sowie deren Tochter Luise. Die öffentliche Beerdigung fand am Freitag den 28. Februar 1834 um 17 Uhr statt.
Senefelder Denkmal.
  • Im Jahr 1877 wurde am Sendlinger-Tor-Platz, nur wenige Meter entfernt an einer Hausfassade, ein Denkmal zu ehren Senefelders aufgestellt. Der Entwurf des am 6. November enthüllten Denkmals geht auf Julius Zumbusch zurück. Auf einem Natursteinunterbau der auf einem quadratischen Sockel ruhte, erhob sich ein schräg angesetzter weiterer Sockel, dieser ging in einen quadratischen, leicht konischen, weiteren Sockel über. Auf dessen Scheitelpunkt sich die gegossene Büste, Senefelder darstellend, zeigte. Auf allen vier Seiten des Mittelsockels befanden sich oval geformte, in Guss ausgeführte, und mit Ornamentig verzierte Plaketten. Jeweils die Platten der Vorder-, und Rückseite waren mit einer Inschrift versehen. Text der Vorderseite; Alois - Senefelder - Erfinder - des Steindrucks - geb. 8. Novbr. 1771 - gest - 28. Febr. 1834. Rückseite; Errichtet - am 6. November - MDCCCLXXVII. Die Büste selbst wurde im Sommer 1955 vom Sendlinger-Tor-Platz entfernt, da einige Umbauarbeiten anstanden, und im März 1958 am Marsplatz, gegenüber der nach ihm benannten Senefelderschule, auf vereinfachtem Sockel und ohne der Metallmedaillons wieder aufgestellt.
  • Verstorben war Senefelder im Mietshaus Sendlinger-Tor-Platz 5. An dessen Fassade im Jahr 1862 eine Gedenktafel angebracht wurde. Die Inschrift lautet; In diesem Hause - starb am 26. Februar 18- 1834 - Alois Senefelder Erfinder - der Lithographie.-
Eine aus neuerer Zeit stammende Gedenktafel, mit der falschen Schreibweise "Sennefelder" an der Hausfassade.

Das Grabdenkmal

Quellen und Nachweise

  • Gedruckte Todesanzeige vom 26. Februar 1834
  • Otto Reis: Die Gesteine der Münchner Bauten (Material des Denkmals).
  • Berichte und das Wirken des Kunstvereins unter dem Protektorat von Prinz-Regent Luitpold des Jahres 1834/35 (Lebenslauf Senefelder).
  • Münchener Tagesanzeiger 1857 (Todestag Anna).
  • Adressbuch von München, 1835 (Blumenstraße 17).
  • Alckens: München in Erz und Stein. Gedenktafel Standort.
  • Alckens: Die Gedenktafeln der Stadt München. Die Tafeln bis zum jahr 1937.
  • Alckens: Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München. Standort und Beschreibung des Denkmals vor 1955.
  • Bistritzki: Gedenktafeln in München. Zustand bis 1999. Tafel am Haus Nr.5.
  • Megele: Baugeschichtlicher Atlas - Bis 1938. Standort des Denkmals.
  • Megele: Baugeschichtlicher Atlas - 1946 bis 1959. Neuer Standort mit Daten.
  • Lehmbruch & Dischinger: Der Sendlinger-Tor-Platz in München. Einige Seiten über das Denkmal.
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