1933

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Die München Wiki Jahreschronik

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Ereignisse

Januar

  • 30. Januar: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt den vorbestraften Adolf Hitler, der 1923 beim Ludendorff-Hitler-Putsch gewaltsam die Macht im Reich übernehmen wollte, zum Reichskanzler. Wegen Glatteis in München fallen die Feierlichkeiten der Nazis auf Münchens Straßen aus. Auch der Rundfunk in Bayern überträgt als einzige Rundfunkanstalt im Deutschen Reich die Feierlichkeiten der Nazis in Berlin nicht.

März

  • 9. März: Die SA besetzt das Münchner Rathaus und entrollte eine Hakenkreuzfahne
  • 10. März: Die Vorführung des Rechtsanwalts Dr. Michael Siegel auf den Innenstadt-Straßen
    • Walter Gyssling beschreibt Ausschreitungen und Misshandlungen in München am 9./10. März ( Dok. 6 in der Quellen-Edition VEeuJ33-45)
  • 20. März: Der Erste Bürgermeister Karl Scharnagl (BVP) muss "der Gewalt weichen". Adolf WagnerW, neuer bayerischer NS-Innenminister und NSDAP-GauleiterW von München-Oberbayern ernennt den Nazi Karl FiehlerW zum kommissarischen Ersten Bürgermeister.
  • 22. März:
    • Heinrich HimmlerW, hoher NSDAP-Funktionär, lässt als, zunächst kommissarischer, neuer Münchner Polizeipräsident offiziell das Konzentrationslager Dachau einrichten. Der 22. März als Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers ist daher ein trauriger Gedenktag in München.
    • Der langjährige FC Bayern München-Präsident Kurt Landauer muss, weil er als Jude diffamiert wird, auf politischen Druck zurücktreten.
  • Der Privatlehrer Ackermann regt am 30. März 1933 in der Nazipresse den Boykott jüdischer Privatlehrer in München an.

31. März: Beginn der Boykott-Aktionen gegen „jüdische“ Geschäfte

April

  • 1. April: Zitat aus der Stadtchronik: „Schlagartig werden mehr als 600 jüdische Firmen Münchens boykottiert, zum Schutze der Inhaber und zur Belehrung des Publikums durch Posten gesichert und durch Plakatierung der Schilder gekennzeichnet. Die Zulassung von Juden zu Mittel- und Hochschulen, zu Ärzte- und Rechtsanwaltschaft wird auf eine relative Zahl beschränkt.“
Die Chronik berichtet nicht, dass ein „Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze“ unter Julius Streicher bereits Ende März 1933 von München aus dazu aufrief, einen Boykott gegen jüdische Geschäfte, Arzt- und Juristenpraxen zu organisieren. Obwohl die antisemitische Aktion in ganz Deutschland für Samstag, den 1. April 1933 angesagt, war, begann sie in München bereits am Vortag. Mitglieder der "SA" versuchten die Bevölkerung am Betreten jüdischer Geschäfte und Praxen zu hindern, kennzeichneten diese mit antisemitischen Parolen und schikanierten Leute, die den Boykott missachteten.

Mai

  • 6. Mai: Bücherverbrennung durch die Hitler-Jugend
  • 10. Mai: erneute Bücherverbrennung im Rahmen der reichsweiten Aktion der neuen "deutschen Studentenschaft"
  • 20. Mai: Karl Fiehler, NSDAP-Funktionär, erhält ohne Wahl den Titel Oberbürgermeister.

August

  • 18. August: "Der Städtische Nachrichtendienst teilt mit: Durch Verfügung nach Paragraf 17 der Gemeindeordnung ist mit sofortiger Wirksamkeit Personen nicht arischer Abstammung der Besuch städtischer Badeanstalten mit Ausnahme der Brause-, Wannen- und medizinischer Einzelbäder untersagt!" Öffentliche Bäder waren jüdischen MünchnerInnen ab sofort verschlossen. Am Ungererbad etwa verkündete ein Schild "Kein Eintritt für Hunde und Juden"

Ohne Datum

  • An Ostern wird die Hotelfach-, Handels- und Wirtschaftsaufbauschule Kermess in Pasing eröffnet.
  • Der FC Alte Haide München erhält seinen heutigen Namen.

Personendaten

Geboren

Gestorben

Zum gesamten Zeitabschnitt des Nationalsozialismus

Weblinks